Ich möchte doch wissen, ob ich nicht Musiker werden sollte. Ich fühle mit Schmerz, wie ich sie entbehre. Nicht Produzent, sondern Reproduzent möchte ich sein. Anderen helfen können!“ Diese Eintragung macht Josef Wagnes am 31. Jänner 1915 in seinem Tagebuch. Zu diesem Zeitpunkt wütet der Erste Weltkrieg. Wagnes ist im Einsatz an der Ostfront in Polen, wo Österreich-Ungarn und Deutschland gegen Russland kämpfen.
Im grausamen Krieg sieht der 23-Jährige viele Freunde sterben. All das hält er in einem kleinen Heft fest. Dazwischen schreibt er Notenskizzen. Er komponiert mitten im Kriegsgewirr. Die Musik begleitet ihn selbst hier. Mag sein, dass sie ihn davor bewahrt hat, den Verstand zu verlieren. Josef Wagnes überlebt den Krieg. Nach seiner Rückkehr schließt er sein Studium an der Exportakademie in Wien ab.