Herr Seitinger, nach "Paula" kritisierten Bauern, das Bundesheer habe nicht die besten Einheiten geschickt. Nicht alle waren demnach ausreichend ausgebildet...
JOHANN SEITINGER: Die Bauern, und das ist kein Wunder, sind sehr angespannt. Ich glaube, die Einsatzkräfte haben höchst professionell gearbeitet. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass etwas geändert gehört.

Was meinen Sie damit?
SEITINGER: In den vergangenen Jahren gab es immer häufigere und brutalere Katastrophen. Wir brauchen also Pioniere in Kompaniestärke im Land. Egal, wo sie stationiert sind, aber die Steirer benötigen sie. Denn die Pioniere aus anderen Bundesländern - das hat man diesmal gesehen - kennen sich bei uns einfach nicht gut genug aus.

Wie ernst ist diese Forderung?
SEITINGER: Ich fordere das politisch ein, und zwar direkt beim Verteidigungsminister. Aber auch den Landeshauptmann werde ich da kontaktieren.

Ist eine neuerliche Aufstockung - die Pioniere waren ja viele Jahre in Leibnitz stationiert - finanziell überhaupt machbar?
SEITINGER: Wenn man etwa in die Weizklamm schaut: Der wirtschaftliche Schaden, weil man dort nicht mehr durchkommt, ist enorm. Da sind Betriebe, die Pönale-Zahlungen zu leisten haben, weil sie Lieferungen nicht einhalten konnten, die sogar zeitweise zusperren mussten. Ich denke, bei der Sicherheit zu sparen ist völlig falsch.