Rettung für den Flascherlzug, eines der touristischen Aushängeschilder der Weststeiermark: Das Land sagte einen jährlichen Zuschuss von 60.000 Euro zu. In letzter Zeit hatte es einige Turbulenzen um die Erhaltung des Flascherlzuges, den die Marktgemeinde Stainz 1994 gekauft hatte, gegeben. "Für die Gemeinde war die jährliche Belastung von 75.000 Euro und zusätzlich der große Aufwand an Erhaltungsmaßnahmen der Bahn nicht mehr tragbar", betonte Bürgermeister Walter Eichmann beim Festakt zum 115. Jubiläum der Eisenbahn.

Hohe Kosten. Denn für die Revision der Lokomotive, die alle zehn Jahre durchgeführt werden muss, müssen 70.000 Euro aufgebracht werden. Laufend müssen auch Waggons saniert werden, was 30.000 Euro pro Stück kostet. So beträgt der jährliche Abgang für die Marktgemeinde 120.000 Euro. "Wir haben überlegt, wie wir den Flascherlzug trotzdem erhalten können. Die Kosten müssten jedoch um die Hälfte gesenkt werden", so der Gemeindechef.

Business-Plan. Trotz vieler Lippenbekenntnisse der Gemeinden und Tourismusverbände für die Bedeutung des Flascherlzuges war es schwierig, Partner zu finden. Ein Business-Plan wurde erstellt, der von der Gemeinde und dem Landtags-Abgeordneten Manfred Kainz dem Land vorgelegt wurde. Eichmann sprach Klartext: "Uns war klar, wenn es kein Wunder gibt, wird es 2008 keinen Flascherlzug mehr geben. Das können wir uns nicht mehr leisten." Aufgrund dieser prekären Situation sicherte schlussendlich Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer seitens des Landes eine jährliche Unterstützung von 60.000 Euro zu. "Damit ist für das nächste Dezenium die Stainzer Bahn gesichert, aber wir müssen noch andere Gemeinden ins Boot holen", freute sich Bürgermeister Eichmann.

20.000 Gäste. Und mit ihm die vielen Mitarbeiter, die den Flascherlzug als persönliche Sache ansehen. "Die finanzielle Absicherung für unsere Bahn ist das schönste Geschenk zu unserem Jubiläum", äußerte sich Erich Bader, Obmann des Vereines Freunde des Stainzer Flascherlzuges. Immerhin lockt die Bahn jährlich über 20.000 Fahrgäste aus aller Welt an und unterstreicht damit ihre touristische Bedeutung.