Beim Konzert mit Tausenden Besuchern habe Robbie Williams‘ Gitarrist Neil Taylor kein Lampenfieber gehabt. Als der Musiker in der bluegarage in Frauental an der Laßnitz auftrat, war er aber durchaus nervös. Immerhin konnte er direkt in die Augen der Zuseher blicken. Bernd Sackl, Besitzer der bluegarage, erinnert sich gern an so manches Schmankerl wie dieses.

Seit 19 Jahren betreibt er den bekannten Club. Erst mittels Verein mit einigen Ehrenamtlichen, mittlerweile ausschließlich mit der Familie. Die Idee zum Musikclub kam ihm beim Umbau des Hauses. Er wollte etwas für Künstlerinnen und Künstler schaffen.

So kam die bluegarage zu ihrem Namen

Der Name war schnell gefunden. „Ich probte öfter mit unserer Band ‚Southern Comfort‘ in der Garage. Damals brachten wir die CD ‚Bluegarage‘ raus. Der Name gefiel mir“, erklärt Sackl. Bluegarage hat daher weniger mit der Farbe Blau, sondern mehr mit Blues zu tun.

Im Video: Chris Watzik in der bluegarage

Der Anfang war schwierig, doch nach und nach kamen Musiker, Zuhörer sowie Gäste, die den Club mit Bühne und Bar mieteten. Der 63-Jährige baute sich in der Musikszene ein großes Netzwerk auf. Gespielt wird in der bluegarage aber nicht nur Blues, sondern auch Jazz, Folk, Rock bis Pop. Dabei ist Sackls Devise: Der Künstler muss sich wohlfühlen. Und das scheint ihm immer wieder zu gelingen. Neben Neil Taylor war auch der mittlerweile verstorbene Bryan Lee, der blinde Ausnahmegitarrist aus Louisiana, von dem Musikclub begeistert. In den vergangenen Jahren kam mit dem Kabarett eine weitere Veranstaltungsrichtung dazu. Paul Pizzera oder Thomas Stipsitz luden hier schon zu Vorstellungen. Am 12. September tritt etwa Clemens Maria Schreiner mit „Fehlerfrei“ auf. Premiere feiert in der Garage zudem am kommenden Donnerstag Karaoke.

Folgen von Corona spürbar

Viermal im Jahr lädt der Besitzer zudem zu Open-Air-Konzerten. Heuer geht der Vorhang für die „Old School Basterds“, „Roaring Sixties Company“ oder seine eigene Band „BOSStria“, eine Bruce Springsteen Tribute-Band, auf. Obwohl Corona dem Musikclub zusetze, lasse sich Sackl davon nicht die Musik abdrehen. Die Betriebskosten haben sich verdreifacht, die Auslastung sei noch nicht wieder so hoch wie 2019: Trotz der Herausforderungen verfolgt der Musiker weiter seinen Traum. „Mir macht die Arbeit einfach Spaß, besonders wenn man sieht, wie groß die Freude bei den Künstlern ist“, sagt er.