"Wir bieten mehr als nur nachhaltige Mode. Mit unserem Gesamtkonzept wollen wir hier wirklich Akzente im Bereich Nachhaltigkeit setzen", erklärt Stefan Preininger die Boutique Stoffwechsel. Vor ziemlich genau sieben Jahren gründete er das Modegeschäft in der Ungarstraße mit seiner Frau Margarita Mera.

Transparenz und Kundennähe

Die Kleidungsstücke beziehen die Betreiber von 15 verschiedenen Marken, deren Nachhaltigkeit durch verschiedene unabhängige Zertifikate gesichert ist. "Wenn wir die Lieferkette kennen, können wir auch Kunden Transparenz bieten", so Preininger.

Neben fairer Mode bieten Stefan Preininger und Margarita Mera auch Vorträge und Workshops im Geschäft an
Neben fairer Mode bieten Stefan Preininger und Margarita Mera auch Vorträge und Workshops im Geschäft an © Jonas Rettenegger

Die Kunden spielen bei Stoffwechsel grundsätzlich eine wichtige Rolle: "Geschäfte wie unseres können nur überleben, wenn die Menschen das Angebot annehmen", sagt Preininger. Wohnzimmer-Charakter und Espresso sollen daher zum Verweilen einladen.

Wenn die Chefs das Paket mit dem Rad bringen

Auch in einer Zeit, in der Kontakte stark reduziert wurden, zu Beginn der Corona-Pandemie, versuchten die Betreiber, Kunden Nähe zu bieten und verbanden das mit Nachhaltigkeit und Hobby.

Bei Lieferungen aus dem Onlineshop bis zu zehn Kilometer Entfernung brachten Preininger und Mera die Pakete mit dem Fahrrad persönlich vorbei. Das sei bis heute geblieben. Auch in der Freizeit nutzt das Ehepaar den Drahtesel zum Ausgleich, geht wandern oder engagiert sich im Turnverein Feldbach, den Preininger leitet. Das soziale Engagement schlägt sich zudem im Betrieb nieder, dort und in der Galerie KunstStoff gibt es Workshops mit Schulen, Vorträge und Vernissagen.

Das alljährliche Kleidertauschfest und die Workshops mit Kindern und Jugendlichen würden dabei besonders schön sein. "Jugendliche sind sehr reflektiert im Thema Nachhaltigkeit, suchen aber auch soziale Zugehörigkeit, das kann ein wahnsinniger Zwiespalt sein", so der Feldbacher Preininger.

Von Ecuador über Wien nach Feldbach

"Beim Zivildienst in Ecuador wurde mir das erste Mal so richtig bewusst, dass es globale Ungleichheiten und Strukturen dahinter gibt, aber auch, dass man die ändern kann", erklärt Preininger. Deshalb studierte er in Wien internationale Entwicklung und versucht nun im Regionalen, in "seinem eigenen Einflussbereich" etwas zu ändern. Das sei nicht immer leicht: Beispielsweise schloss Stoffwechsel wegen der vielen Arbeit die Filiale in Graz und reich werde man davon auch nicht: "Aber dafür kann jeder von unserem Preisniveau ein menschenwürdiges Leben leben."