"Ein verendetes Reh liegt auf der B 66 rund 100 Meter nach dem Kornberger Tor." So lautete die Verständigung der Polizei, mit der Aufsichtsjäger Alois Platzer gerufen wurde. „Aber nach der Erstversorgung wurde sofort klar, dass es sich um kein Reh handelt“, erzählt Herbert Gartner, Obmann der Jagdgesellschaft Gniebing.

Die hauerartigen Eckzähne ließen keinen Zweifel: Da war ein Muntjak, ein Chinesischer Zwerghirsch, vor ein Auto gelaufen. Das hat Gartner alarmiert: „Die Frage lautet, wo ist er hergekommen?“ Denn Muntjaks zählen zu den invasiven gebietsfremden Arten und stehen auf der Liste einer EU-Verordnung (siehe Infobox).

Die verbietet Handel, Import und Züchtung der Tiere. Das hat gute Gründe. Denn sie gefährden die Biodiversität. „Sie verdrängen das Reh. Das würde eine Veränderung des Habitats bedeuten“, so Gartner.

Herkunft unbekannt


Woher der Muntjak kam, ist unklar. Wird fahrlässige Haltung nachgewiesen, dann drohen Strafen. Aber das ist in der Praxis nicht einfach. Im aktuellen Fall beruhigt Klauber: „Es war das bisher erste und einzige Tier und es ist dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen – das war es.“