Maturiert haben die beiden jungen Männer eigentlich schon im Sommer. Aber immer noch werden sie in ihre ehemalige Schule, die HTBLA Weiz, bestellt - dann, wenn es gilt, ihr außergewöhnliches Matura-Projekt zu präsentieren: Oliver Maier aus St. Ruprecht/Raab und Gregor Uidl aus Halbenrain konstruierten für den Pkw-Bus einer Familie mit behindertem Sohn einen vollautomatischen Rollstuhllift und trieben auch noch die Sponsoren dafür auf. Der Lift im Wert von mehr als 4000 Euro konnte der Familie so kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Wenig Aufwand. "Früher war es sehr schwierig, den Philipp im Auto mitzunehmen. Jetzt geht alles per Knopfdruck", freuen sich die Eltern, Maria und Alois Gerstl aus Naas. Ursprünglich sollte es eine einfache Rampe werden, über die der Rollstuhl ins Auto geschoben wird. "Aber dann wollten wir gleich was G'scheites machen, damit die Familie möglichst wenig Aufwand hat", sagt Oliver Maier.

Zeitintensiv. Wenig Aufwand für die Familie, das bedeutete enormen Aufwand für die beiden fast 20-Jährigen. Drei Mal so viel Zeit wie für eine Diplomarbeit üblich, steckten sie in ihr Projekt. "Jeden Tag nach der Schule sind wir in die Werkstatt und das oft bis zehn Uhr am Abend", sagt Maier.

Voller Einsatz. Viel Freizeit blieb den beiden jungen Männern dabei freilich nicht. "Auch für die schriftliche Matura haben wir nur ein paar Tage lernen können", sagt Gregor Uidl. "Aber wir konnten der Familie damit helfen und das war den Aufwand wert." Gut gegangen ist trotzdem beides - die Matura und das Projekt. Letzteres wurde sogar mit einem glatten "Sehr gut" bewertet. Dem Maschinenbau werden sie übrigens beide treu bleiben: Oliver Maier als angehender Konstrukteur bei einer der Hauptsponsorfirmen und Gregor Uidl als künftiger Maschinenbau-Student.