Die Special Olympics klopfen schon an die Tür: Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl und Sportstadtrat Kurt Hohensinner (beide ÖVP) haben gemeinsam mit dem Olympioniken Wolfgang Pfingstl und Künstlerin Regina Uedl je ein Bild gemalt. Am Montag griffen die beiden Politiker zum offiziellen Startschuss der Aktion "Inclusion Painting" (Inklusionsmalerei) im Grazer Rathaus zum Pinsel.
Zu seinen künstlerischen Kompetenzen gab sich Bürgermeister Nagl betont bescheiden. Er hoffe, das vorbereitete Werk von Uedl und Pfingstl "nicht zu sehr zu verunstalten". Es gehe aber ohnehin um etwas anderes, nämlich die "wichtige Botschaft" des Projekts, dass Menschen überall etwas miteinander gestalten können.
Uedl ist die Erfinderin des gesamten Projekts der
Inklusionsmalerei. Österreichs Special Olympics-Vizepräsident Marc Angelini sagte, er sehe Österreich und insbesondere die Steiermark weltweit als einer der Vorreiter in puncto Inklusion. Die Special Olympics und das gegenständliche Projekt seien wichtige Beiträge dazu.
Graz ist einer der Austragungsorte der Special Olympics Winterspiele (SOWWG), die kommendes Jahr von 14. bis 25. März in der Steiermark stattfinden. Die Idee von "Inclusion Painting" ist, dass ein anerkannter Künstler zusammen mit einem Special Olympics-Athleten sowie einem prominenten Vertreter aus Politik, Kultur oder Sport gemeinsam ein Bild gestaltet. Die so im Gemeinschaftsverfahren entstandenen Bilder sollen bereits während der Wettbewerbe ausgestellt werden, wobei der Ort der Ausstellung vorerst nicht fix war. Am Ende des Projekts ist eine Versteigerung zugunsten von Special Olympics geplant.
Aus aller Welt
Nach Auskunft der Projektverantwortlichen bei Special Olympics, Ruth Matthews, haben bereits mehrere Länder Beiträge nach Graz geschickt, darunter die Schweiz, Liechtenstein und Tschechien. Für die Schweizer klemmte sich Nationalratspräsident Jürg Stahl hinter die Staffelei, und auch in Liechtenstein ließ sich mit Landtagspräsident Albert Frick ein hochrangiger Politiker für die Idee begeistern. Matthews wartet noch auf Co-Gemälde aus
Argentinien, Australien, Griechenland, Hongkong, Irland, Kanada den USA, Panama und Slowenien.
Auch in Österreich sollen noch mehrere derartige "Inclusion Paintings" entstehen. Angelini zufolge wurden "vom künftigen Bundespräsidenten abwärts" auch auf Bundesebene Spitzenpolitiker angefragt. Angelini ist zuversichtlich, dass sich weitere prominente Politiker in Österreich für das Projekt gewinnen lassen.