Sie wird gerne mal als die deutschsprachige oder besser gesagt als die steirische Avril Lavigne bezeichnet. Kein Wunder, mit ihren Pop-Punk-Songs hat Melanie Stefan aus Fürstenfeld eine ganz ähnliche Richtung wie die Kanadierin eingeschlagen. 

Ameliy: Von "The Voice" zu den großen Festivals des Landes

Aber der Reihe nach: 2018 setzte sich die damals 22-Jährige gegen 500 andere Bewerber durch und gewann bei "The Voice" Österreich. "Dafür bin ich immer noch extrem dankbar", sagt Stefan im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. "Das war die Geburtsstunde von Ameliy. Davor hätte ich mich nie getraut, mich selbst Musikerin zu nennen." 

Veröffentlicht am Freitag ihren neuen Song "Unendlich": Melanie Stefan aus Ilz
Veröffentlicht am Freitag ihren neuen Song "Unendlich": Melanie Stefan aus Ilz © BROBOTERS

Seitdem ist viel passiert: Mit ihren 27 Jahren kann die Sängerin und Songwriterin, die in Fürstenfeld lebt, auf Auftritte beim Donauinselfest, dem Nova Rock oder FM4-Frequency zurückblicken. Und sie kann von ihrer Musik leben. Heute ist ihr neuer Song "Unendlich" erschienen, produziert wurde er von Lukas Lach.   

"Einfach mal ausbrechen"

Mit ihrem neuen Song will die Sängerin Mut machen, aus bestehenden Strukturen auszubrechen: "Sei es, aus dem Job, dem Alltag oder der Monotonie", erklärt die junge Frau. "Vielleicht steckt man in einem Job fest, der einem absolut nicht taugt und man sehnt sich nach Mehr, nach Loslassen-Können und nach Freiheit." Auch in ihrem eigenen Umfeld merke sie immer wieder, wie viele Menschen rein fürs Wochenende leben, ihre Lebenszeit in Jobs absitzen würden, die nicht zu ihnen passen. Sie sagt: "Da sollte man sich einfach die Zeit geben, um herausfinden, was einem taugt – und dann den Mut zu haben, loszuziehen."

Auch sich selbst nimmt die Fürstenfelderin in die Pflicht: "Das war eigentlich auch der Grund, warum ich 'Unendlich' geschrieben habe – aus einer eigenen Unfähigkeit heraus, loslassen zu können", so die 27-Jährige. "Ich liebe meinen Job und bin so froh, Musikerin sein zu dürfen. Aber ich bin auch ein sehr kontrollierter Mensch und habe die letzten Jahre ständig gearbeitet. Ich tue mich schwer damit, die Arbeit auch mal abzulegen."

Ameliy: Ihre Oma ist ihr größter Fan

Neben der Musik studiert die 27-Jährige, ihr Psychologie-Studium will sie bald abschließen. Ihre Oma freue sich schon darauf, sagt Stefan lachend. Selbst als Psychologin arbeiten möchte die junge Frau übrigens nicht, ihren Traumjob hat sie schließlich bereits in der Musik gefunden.

Apropos Oma: Die bekommt man auf den Social-Media-Kanälen der jungen Frau immer wieder zu sehen. Bevor die Sängerin einen neuen Song veröffentlicht, darf ihre Großmutter nämlich erst einmal Probe hören. "Meine Oma hört meine Songs immer als Erstes. Sie ist so ein positiver Mensch. Auch wenn es ihr nicht gefällt, sagt sie: 'Das wird schon' und das gibt mir so viel Kraft." 

Fürstenfelder Sängerin hat große Ziele

Angst, dass ihr mal die Inspiration ausgehen könnte, hat Melanie Stefan nicht. Besonders wichtig ist es ihr, die Dinge anzusprechen, über die niemand spricht, "die aber trotzdem rausmüssen", wie sie sagt. Auf bestimmte Themen festlegen, möchte Stefan sich jedenfalls nicht: "Ich habe keine fixen Themen, über die ich schreibe, weil das Leben verändert sich, ich verändere mich", so die 27-Jährige und fügt schmunzelnd hinzu: "Und auch meine Haarfarbe verändert sich."

Das nächste große Ziel der Fürstenfelderin: Als Songwriterin den Amadeus Music Award gewinnen und ihre eigene Tour spielen. "Das Ganze wird greifbarer. Ich merke, dass ich bereit dafür bin."