In die traditionsreiche Stifts-Taverne in Vorau ist nach jahrelanger Sperrstunde im vergangenen Sommer neues Leben eingezogen. In einem gemeinsamen Kraftakt hoben die Caritas, das Arbeitsmarktservice (AMS) Hartberg-Fürstenfeld und das Chorherrenstift Vorau das neue „ReUse-Café Paul“ aus der Taufe. Dort wird den Besuchern des Stiftes - das Café ist mit viel Stil und Second-Hand-Möbeln eingerichtet - eine kulinarische Stärkung von jenen Menschen serviert, die im regulären Arbeitsmarkt nicht leicht Fuß fassen können.
Café mit Mehrwert
Auf den ersten Blick wirkt das Café Paul wie ein gewöhnliches Kaffeehaus. Doch es ist ein Café mit Mehrwert, denn das wichtigste Angebot ist Beschäftigung. Im Café Paul arbeiten Menschen, die sonst am Rande des Arbeitsmarktes stehen – etwa aufgrund ihres Alters, wegen ihres gesundheitlichen Zustandes oder mangelnder Qualifikation. Neben den zwei Arbeitsbereichsleiterinnen werden drei Transitmitarbeiter beschäftigt.
Zudem spielt der Nachhaltigkeits-Aspekt eine wichtige Rolle: Das Café Paul wurde hauptsächlich mit restaurierten Möbeln eingerichtet, die aus dem Stiftsfundus oder aus der Carla-Sachspendensammlung stammen. Des Weiteren setzt die Caritas Steiermark auf regionale Partner und regionale sowie biologisch erzeugte Produkte.
Perspektivenwechsel
Dieses vom AMS geförderte Projekt ist ein besonders wichtiger Impuls in der Region Vorau, um von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen wieder in die Beschäftigung zurückzuführen. "Vorau ist in dieser Binnenregion ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Mit dem Einstieg in dieses Projekt ergibt sich oft ein Perspektivenwechsel in den eigenen Möglichkeiten für von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen", so Christina Lind vom AMS.
Das Cafe hat von Dienstag bis Freitag, jeweils von 9 bis 17 Uhr, und Samstag von, 9 bis 19 Uhr sowie am Sonntag von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Ewald Wurzinger