Glück im Unglück hatte Karl Schlögl in den vergangenen Wochen: Seine Erdbeerfelder sind vom verheerenden Hochwasser verschont geblieben, befindet sich sein Hof doch auf einer kleinen Anhöhe in Eggendorf. „Wie durch ein Wunder, sind wir knapp davon gekommen. Das Nachbartal war stark betroffen“, erinnert sich der Landwirt. Die Erbeerernte abgeschlossen, zieht der Landwirt nun eine zufriedene Bilanz: „Eine durchschnittliche Ernte, nicht übermäßig gut, nicht übermäßig schlecht“, kalkuliert der Bauer.

Felder vorbereitet

Grund für die Einbußen sind nicht die Wassermassen in den vergangenen Wochen, die ausgerechnet in die Hochsaison der Erdbeerbauern gefallen sind. Einschneidend waren die Monate März und April gewesen, erinnert sich der Oststeierer. „Der Frost hat einige Pflanzen erwischt“, berichtet er. „Aber wir sind sehr zufrieden und versuchen das Beste aus dem Wetter zu machen.“

Auf einer Fläche von drei Hektar bewirtschaftet Karl Schlögl gemeinsam mit seiner Frau und seinen Eltern nun schon seit 50 Jahren Erdbeerkulturen. Angst vor dem Klimawandel hat der dreifache Vater aber nicht: „Obstbau war immer schon sehr vom Wetter abhängig. Nicht die Kultur muss sich anpassen, sondern der Bauer. Ich kultiviere und ernte mit Leidenschaft, vielleicht gibt es meine Erdbeeren auch noch in 50 Jahren“, lacht der gelernte Tischler und ausgebildete Landwirtschaftsmeister.

Mehr Selbstpflücker

Geht es nach der Begeisterung für heimisches Obst, dann werden die Felder der Obstbauernfamilie auch in Zukunft noch gestürmt. Bis zu einem Drittel mehr Selbstpflückerinnen und Selbstpflücker als üblich, hat Karl Schlögl in der heurigen Saison registriert: „Die Menschen wollen wieder selbst Hand anlegen. Ob Brotbacken, Heimwerken oder eben Erdbeerpflücken“, so der Oststeirer, der daneben auch noch Schweine mästet und die Region täglich mit frischen Eiern versorgt.

Aktuell ist Karl Schlögl dabei, die Erdbeerfelder zu mähen und für die nächste Saison vorzubereiten. „Vom einen Abenteuer stürzen wir ins nächste, denn wie der Sommer fürs Getreide wird, steht wohl auch noch in den Sternen“, lacht der Landwirt.