Herr Pirkner, Sie sind in Lienz aufgewachsen. Was hat Sie zu Ihrer künstlerischen Tätigkeit inspiriert?

JOS PIRKNER: Zeichnen war mein Lieblingsfach in der Schule. Die Lehrer haben zu meinen Eltern gesagt, "den Bua sollte man ausbilden". Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Der Krieg kam dazwischen, ich musste zum Volkssturm, was fürchterlich war. Nach dem Krieg war ich Privatschüler des Bildhauers Rudolf Reinhart in Salzburg und kam dann nach Graz in die Ortwein-Schule. Die habe ich mit Auszeichnung absolviert. Dann kam das Leben nach der Schule. Ein Atelier aus Holland hat mich eingeladen, eine Goldschmiedefirma mit Bildhauer-Atelier. Von dort weg ging es mit internationalen Aufträgen los. Dann kam mein Sohn Gidi auf die Welt und ich habe beschlossen, der Bua wächst in Tirol auf. So baute ich in Tristach auf dem Grund meiner Eltern ein Haus und ein Atelier. Dann kam die Bekanntschaft mit Dietrich Mateschitz, und ich musste wieder ein Atelier bauen, für die Bullen. Das hat zehn Jahre gedauert. (Anm: Die 14 Bullen des Red-Bull-Hauptquartiers sind die längste Bronze-Skulptur der Welt.)