Wie aus dem Nichts taucht es auf, wendet der von Pöls Richtung Möderbrugg Reisende in Unterzeiring seinen Blick nach rechts. Ein Ende des 15. Jahrhunderts vom landesfürstlichen Mauteinnehmer Hans Han als Erweiterung einer gotischen Anlage beziehungsweise Wehrturms errichteter Zubau. Schloss Hanfelden. Bröckelnde Mauern, alte Geschichte raunende Risse, und doch ein architektonisches Juwel. Aus jedem Stein scheint die Vergangenheit spannende Gegenwart zu werden. Im Lauf der Zeit wird Hanfelden immer wieder umgestaltet, wird zum kunsthistorischen, architektonischen Schmelztiegel. Bis 1972 bewohnt eine alleinstehende ältere Frau die Kapelle. Bei unserem jüngsten Besuch sind die Fenster geöffnet, ein fast eisiger Luftzug konterkariert den azurblauen Sonnenhimmel draußen. Der heutige Eigentümer Georg Neuper hat die Sanierung der imposanten Anlage in Angriff genommen. Ein Denkmal aus dem Lehrbuch, es glitzert mit weiteren vier Lokalitäten im Murtal am heutigen „Tag des Denkmals“. „Schätze teilen“, so sein Thema. „Wir sprechen das gesamte Spektrum an, viele Kategorien von Denkmälern präsentieren sich“, sagt Karin Derler, Bundesdenkmalamt Steiermark. Gewähren Ein- und Ausblicke, welche dem „gemeinen Volk“ nur an diesem Tag möglich sind.