Im Alter von 16 Jahren wird sein Wunsch, Pianist zu werden, endgültig zum „crescendo“. Erste musikalische Versuche mit Tasten gelingen viel früher, mit einem Keyboard. Zehn Jahre alt ist Bshara, Cousin Fadi gibt ihm ersten Unterricht. Die beiden leben noch in Syrien, kein grausamer Bürgerkrieg macht Familie Mestrih, syrische Christen, ihr Leben zur Hölle. Abenteuerlich ist ein liebevoller Hilfsausdruck für die Flucht, die im Oktober 2016 in der Benediktinerabtei Seckau endet. Überwältigt von den sieben im Kloster verteilten Klavieren, taucht der Bursche immer tiefer ein in die Welt der Musik, die den insgesamt fünf Asylwerbern über das Trauma ihrer Flucht hilft. „Die Musik hat alles einfacher gemacht.“ Dem Jazz gilt Bshara Mestrihs besondere Liebe – und ihr kann er sich nun intensiv widmen: Der nun 22-Jährige beginnt am Montag sein Studium am Jazz-Institut der Kunstuni Graz, vergangenen Mai schafft er beim zweiten Anlauf die Aufnahmeprüfung, am Konservatorium darf er sich schon seit einem Jahr austoben.