Eine ganze Region wird Kulturhauptstadt und Judenburg ist Zentrum beziehungsweise ausrichtende Stadt: Das ist der Wunsch von Verantwortlichen, die sich um die Kulturhauptstadt 2024 bewerben wollen (wir berichteten). Derzeit warten man auf eine Entscheidung des Finanz- und Kulturlandesrats in Graz. Denn ohne Förderung wird man auch die Bewerbung – sie soll ungefähr 300.000 Euro kosten – nicht stemmen können.
Waren bei Bekanntwerden des Vorhabens noch viele Bürgermeister Feuer und Flamme, scheint nun die Fassade der Euphorie erste Risse zu bekommen. Mit Muraus Stadtchef Thomas Kalcher verabschiedet sich nun der erste Befürworter vom Projekt „Kulturhauptstadt 2024“. In einem Schreiben an Kulturlandesrat Christopher Drexler heißt es wörtlich: „Im Zusammenhang mit den bisher geführten Gesprächen zum Thema Bewerbung Kulturhauptstadt 2024 in Judenburg und Umgebung teile ich mit, dass nach mehrfachen Diskussionen mit den Gemeindeverantwortlichen im Bezirk Murau festzuhalten ist, dass eine Unterstützung dieser Bewerbung durch den Bezirk Murau nicht erfolgen kann. Dies bedeutet insbesondere, dass keine allfällig erforderlichen Eigenmittel zur Verfügung gestellt werden.“ Thomas Kalcher begründet die Entscheidung: „Wir haben in Murau erst gerade die alte Bezirkshauptmannschaft angekauft, das waren in Summe 473.000 Euro. Wir werden sicher noch mehr in das Gebäude investieren. Ich schaue jetzt einmal auf meine Stadtgemeinde. Das hat Vorrang.“