Nachher haben es natürlich eh schon immer alle gewusst. Aber damals, zur Schulzeit, ist dieser Bursche mit den langen blonden Haaren, der Gedichte schreibt und Schauspieler werden will, im bodenständigen Fohnsdorf ein Außenseiter. Holger Schober schaut bei unserem Treffen hinaus in den Regen. Die Tropfen haben einen Tobsuchtsanfall, der Schober kontert mit „I’m singing in the rain“. Er singt tatsächlich viel. Unter der Dusche und ohne es zu merken in der U-Bahn. Dann schauen sie halt wieder komisch, die Leute. Na und? Längst ist Holger Schober Schauspieler, Autor, Regisseur, gefragt auf der Bühne und vor der Kamera. Seit heuer arbeitet er als fixes Ensemblemitglied im Theater an der Josefstadt. Filme mit sich selbst schaut er sich nicht an, „das kenne ich eh schon“. Also läuft Dienstagabend nicht „Cop Stories“, sondern „Champions League“. Seine Erinnerungen an Fohnsdorf sind „durchwachsen“.