In St. Georgen am Kreischberg liegt eine gewisse Spannung in der Luft. Das ist vor den Passionsspielen nichts Ungewöhnliches, immerhin ist der halbe Ort auf den Beinen, es grassiert das hoch ansteckende Lampenfieber. Heuer gesellt sich zur gewöhnlichen Aufregung bei Akteuren und Publikum aber noch die Dramatik einer doppelten Premiere: Die Passionsspiele wurden neu inszeniert und vom bisherigen Aufführungsort vor der Kirche im Freien unter Dach in die Kreischberghalle verlegt.
„Ein Wagnis“, sagt Gundi Jungmeier, die als nach Graz ausgewanderte Einheimische mit den Spielen bestens vertraut und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Es sind schon auch kritische Stimmen zu hören, die dem Neuen skeptisch gegenüberstehen.“ Das Neue: Das Stück wurde etwas verknappt und verkürzt, das stehende Bühnenbild wird durch eine Lichtshow in der sonst verdunkelten Halle ersetzt. Die Figuren erscheinen im modischen Style, der Teufel kommt ohne Klumpfuß und Hörner aus, er trägt die Versuchung zum Bösen im weißen Anzug in die Welt.