So, einmal sperre ich noch auf“, schmunzelt Gerhard Steinbrucker und zieht den Schulschlüssel aus der Tasche. Es ist der erste Tag für ihn und seinen Nachfolger Arno Martetschläger – Steinbrucker in der Funktion als Ruheständler, Martetschläger als Direktor der HTL Zeltweg. „Es ist noch alles sehr ungewohnt. Es wird wohl ein bisschen dauern“, sagt Steinbrucker in Hinblick auf die nächsten Monate. Vor hat er viel. Kochen, Reisen, Theatervorstellungen und das Fotografieren stehen auf dem Plan.
Für Martetschläger ist der Weg ins Direktorat schon ein wenig vorgezeichnet gewesen. „Als ich vor elf Jahren hier begonnen habe, waren es auch viele administrative Arbeiten, die ich übernehmen durfte. Dazu zählte das Zeichnen des Stundenplans“, sagt der 46-Jährige.
Aus der Privatwirtschaft in den Schulalltag hineinversetzt zu werden war eine Umstellung, aber auch Berufung. In Zukunft hat der junge Direktor viel vor. Bereits realisiert wurde das Lerncafé, bei dem sich ältere Schüler um jüngere kümmern sollen. „Wir starten diese Woche damit“, so Martetschläger, der den Weg seines Vorgängers weitergehen will. „Wichtig ist mir, die Schülerzahlen zu halten und auszubauen“, sagt er. Der Mädchenanteil – er liegt bei zehn Prozent – soll gesteigert werden. Auch will man AHS-Absolventen für die Schule gewinnen. „Vielleicht in Form eines Kollegs. Aber das ist noch Zukunftsmusik“, so Martetschläger.
Sonja Haider-Krätschmer