Die steirischen Straßenmeistereien sind alarmiert. 800.000 Euro und damit 40 Prozent mehr als noch 2005 müssen mittlerweile für das Einsammeln von Abfall rund um Landesstraßen aufgewendet werden. Das Einsammeln dieses illegalen Mülls zählt zu den teuersten Entsorgungsformen überhaupt. Kopfzerbrechen bereitet dem Land aber auch die Gefährdung der Straßenarbeiter. "Zwei unserer Leute mussten in der Südsteiermark radioaktiven Müll entsorgen", erzählt Gerhard Fürböck, Leiter des Straßenerhaltungsdienstes des Landes.

Fastfoof-Restaurants. Gehäuft im wahrsten Sinne des Wortes kommt das Problem rund um Fastfood-Restaurants und Kino-Komplexe vor. Das bestätigt auch Johann Moitzi von der Straßenmeisterei Judenburg: "Diese Art von Müll ist ganz sicher mehr geworden. Auch in der Nähe von Jausenstellen und von WC-Anlagen liegt immer mehr Müll."

Einrichtungsgegenstände. Doch nicht nur Pappschachteln und Plastikflaschen werden laut Moitzi illegal entsorgt, sondern auch Einrichtungsgegenstände, Fahrräder und Mopeds: "Die Leute holen sich zuerst die Sachen von den entsprechenden Entsorgungsplätzen. Was sie nicht brauchen, schmeißen sie wieder irgendwohin."

Massiv angestiegen. Ob es eher junge oder vermehrt ältere Menschen sind, die derart achtlos handeln, kann laut Moitzi nicht verallgemeinert werden. Eines sei jedoch gewiss: "Das Problem ist in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Früher waren die Menschen viel disziplinierter. Es gibt immer weniger Mitarbeiter, die Arbeit wird dafür immer mehr." Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder gibt die Marschroute des Landes vor: "Ich setze auf Bewusstseinsbildung." Aktionen mit den durchaus kooperativen Fastfood-Ketten seien geplant. Illegale Müllablagerung sei kein Kavaliersdelikt - jedes Vergehen werde angezeigt. Strafen bis zu 30.000 Euro sind möglich.