„Auf der einen Seite der B 317 hat es kaum geregnet, auf der anderen Seite stand eine richtige Zelle“, schildert ein Einheimischer das Unwetter, das am Montag schwere Schäden in der Marktgemeinde Neumarkt hinterlassen hat. „Das Wasser schoss gleich so daher“ – ein Erlebnis, das den Betroffenen lange in Erinnerung bleiben wird. Werden sie wohl auch von den Schäden noch eine lange Zeit begleitet werden: Keller sind überflutet, Straßen sind kaputt. Wobei dies untertrieben ist: Die B 317, also die Hauptverbindung zwischen Scheifling und Kärnten, ist derart beschädigt, dass mit einer langen Sperre gerechnet werden muss.

Das Video zeigt, wie sich die Bundesstraße in einen Fluss verwandelt hat

Die massiven Auswirkungen auf den Verkehr beschreibt Wolfgang Auinger, Regionalleiter des Straßenerhaltungsdienstes: „Die B 317 muss zwischen Scheifling und Neumarkt mindestens bis Mitte September gesperrt bleiben.“ Die Straße sei zwischen Perchau und Neumarkt an mehreren Stellen unterhöhlt, einer dieser beschädigten Abschnitte sei rund hundert Meter lang. Das genaue Ausmaß begutachtet Landesgeologe Marc André Rapp am Dienstagnachmittag. Der Verkehr wird für die Zeit der Sperre über Teufenbach und Mariahof umgeleitet. Lkw über 7,5 Tonnen müssen großräumig ausweichen.
(Update Dienstag, 17.45 Uhr, nach der Begutachtung: Man versucht, die B 317 vor Mitte September wieder zu öffnen, aber dafür gibt es keine Garantie. Hauptproblemstelle ist eine abgesenkte Mauer. Am Mittwoch rückt schweres Gerät an und es gibt weitere Untersuchungen).

Überschwemmte Straße

Ursache war eine Unwetterzelle, die längere Zeit über dem Zirbitzgebiet gestanden ist. So sind gleich mehrere Bäche wie der Perchaubach und der Olsabach über die Ufer getreten, in der Folge sind die Wassermassen im Bereich der B 317 durch Perchau in Richtung Neumarkt geströmt und haben die Schäden verursacht.

Schäden im Ort:

In den betroffenen Ortsteilen trat das Wasser auch in die Keller der Häuser ein. Die Feuerwehren Perchau und Neumarkt waren bis spät in die Nacht mit Pump- und Aufräumungsarbeiten im Einsatz. Mehrere Hofzufahrten sind ebenfalls betroffen.

Fotos von der überfluteten B 317

Einsätze im Bezirk Murtal

Auch im Bezirk Murtal mussten Feuerwehren nach starkem Regen ausrücken, darunter die Feuerwehr Fohnsdorf, die 2024 schon einige Unwettereinsätze absolvieren musste. Bei einem Gebäude drohte Wasser einzudringen, hier wurden Sandsäcke verlegt. „Zudem drückten die Wassermassen einen Kanaldeckel aus dem Schacht auf die Straße, dieser stellte eine Gefahr für den Verkehr dar“, wie berichtet wird. Mit mehreren Nasssaugern entfernten die Feuerwehrleute Wasser aus einer Industriehalle. Auch in Judenburg mussten die Einsatzkräfte ausrücken, auch hier kam man aber glücklicherweise glimpflich davon.