Obwohl nur wenige Meter von der Bundesstraße entfernt, ist es im Friedhof ruhig. Und das obwohl seine Geschichte genau das nicht war. Heute zum Fohnsdorfer Ortsteil Hetzendorf gehörend, kaufte die jüdische Gemeinde Judenburg 1874 ein Grundstück außerhalb der Stadt an, um dort ihre Toten zu begraben. „1938 waren rund 40 Gräber hier an dieser Stelle zu finden“, weiß Stadthistoriker Michael Schiestl. Viele Grabsteine wurden während der NS-Zeit jedoch abgetragen und als Baumaterial weiterverwendet. Heute gibt es auf dem Friedhof nur noch wenige Gräber. „Auffällig ist, dass die Inschriften meist nur auf Deutsch angebracht wurden und sie mit Blumen geschmückt sind. Das zeugt von der starken Assimilierung des Judentums zur Jahrhundertwende, also das Anpassen an die Kultur der Mehrheitsgesellschaft.“