Pellets sind heute vom Heizmarkt nicht mehr wegzudenken. Das war nicht immer so. „Am Anfang wurde ich gefragt, was ich denn mit dem Hühnerfutter wolle“, lacht Karl Stadlober. Der 73-Jährige zählt gemeinsam mit dem Niederösterreicher Rudolf Huber zu den Pellets-Pionieren in Österreich.

Seit 1954 im Brennstoff-Geschäft

Die Stadlobers waren schon immer im Brennstoff-Geschäft: Karl Stadlobers Vater betrieb seit 1954 eine Tankstelle und handelte mit Brennstoffen, wie Kohle aus dem Fohnsdorfer Bergwerk. Als dieses 1978 schließt, muss Karl Stadlober umdisponieren – er wurde Heizölhändler, suchte ständig nach neuen Brennstoffen. „Rudolf Huber, damals Produzent von Holzbriketts, erzählte mir von etwas ganz Neuem: Pellets. Ein Nebenprodukt der Holzindustrie, umwelt- und zudem lagerfreundlicher als Holz oder Hackschnitzel.“

Fortan „predigten“ Huber und Stadlober über die Vorzüge von Pellets, damals als „Holzwürstel“ verschmäht. Die Hartnäckigkeit zahlte sich aus, die beiden bauten den Markt in Österreich auf. 1997 kaufte Stadlober den ersten Pellet-Silowagen, 2002 gab es eine Energiemesse in Fohnsdorf. Stadlober wurde Mitglied im Normungsausschuss für Pellets, bestimmte mit, wie Pellets zu lagern und transportieren sind. Der Pellet-Standard in Österreich sei laut Karl Stadlober von Stadlober mitgestaltet worden.

Neues Energiezentrum soll im Herbst offiziell eröffnen

Heute ist Karl Stadlober Pensionist, sein Sohn Gernot führt seit 2016 das Familienunternehmen. Er erweiterte es um mehrere Tochter- und Partnerfirmen, etwa „Peleti Ekspres“ in Slowenien, Händler und Logistiker von Holzpellets in Slowenien und angrenzenden Ländern. Das Unternehmen versteht sich als Volldienstleister für feste Brennstoffe und alles, was dazu gehört: Lagerraumservice und Logistik etwa, Hackgutpumptechnik und -absaugungen und Energieberatungen etwa für Heizungstausch. Vor allem während der Unwetter der letzten Wochen war die Tochterfirma „Pellets Saugexpress GmbH“ im Dauereinsatz, um überflutete Pelletslagerräume zu entleeren. Der Vertrieb von Pellets an den Endkunden findet ausschließlich über mehrere Partnerunternehmen statt, an die Stadlober bei Kundenanfragen gerne verweist. 

Ein weiteres Kooperations-Projekt mit dem Krieglacher Forst-Dienstleister Rossegger, welches im Herbst Eröffnung feiert, ist ein Bio-Energiezentrum für Hackgut und Pellets in Oberaich direkt an der Autobahn. Von dort aus beliefere man unter anderem das Fernwärmenetz Bruck an der Mur mit Hackgut. 37 Gigawattstunden Wärme werden dort jährlich verkauft.