Georg Fleckl hatte sich als Kind zwei Dinge vorgenommen: Bauer und komplett tätowiert zu sein. Der Hartberger stammt aus einer der ältesten Bäckerfamilien Österreichs und sagt: „.Ich wollte Bauer werden, seit ich denken kann. Georgios ist griechisch und heißt Bauer“. Mit 17 brach er die Schule ab, um sich Geld für seinen zweiten Traum, das Tätowiert-werden, zu verdienen. Er arbeitete im Sozialbereich, studierte „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ im zweiten Bildungsweg. Gemeinsam mit Physiotherapeutin Nicole Forstner lebt und arbeitet er am Graslandhof in St. Marein bei Neumarkt, den die beiden seit 2019 in Pacht haben. Beide sind der Inbegriff von landwirtschaftlichen Quereinsteigern, die gegen den Strom schwimmen. Und sind dabei besessen von ihrer Liebe für den Beruf, der ihnen nicht in die Wiege gelegt wurde: Georg spricht von „Mob Grazing“ (eine Weidemethode, die das natürliche Weideverhalten von Wildtierherden nachahmt, Anm.) ; Nicole zeigt den Garten, bewirtschaftet nach der „No-Dig“-Methode (Beete anlegen, ohne sie umzugraben, Anm.), im Hintergrund scharren Perlhühner. Auf dem Hof findet man seltene Tierrassen: Iberische Cachenas, kleine Rinder mit mächtigen Hörnern. Berkshire-Schweine, die aufgrund ihres intramuskulären Fettgehalts als Kobe-Rinder unter den Schweinen gelten.