Gerüchte um ein versuchtes Sexualdelikt machten in den vergangenen Tagen im Mürztal die Runde, zugetragen haben soll es sich am Montag, dem 19. Dezember, rund um die Kletterhalle Mitterdorf (Gemeinde St. Barbara). Tatsächlich hatte eine 26-jährige Frau angezeigt, dass sie von zwei Männern attackiert und zu Boden gedrückt worden sein soll. Danach hätten die beiden Angreifer versucht, der Frau die Kleider vom Leib zu reißen.

Ermittler des Landeskriminalamts, Außenstelle Niklasdorf, hatten aber Zweifel an den Angaben des mutmaßlichen Opfers. Zunächst änderte sie ihre Angaben hinsichtlich der Örtlichkeit, auch passten die gesicherten Spuren nicht ganz zum geschilderten Geschehen. Dennoch ging die Polizei am Dienstag mit dem Fall an die Öffentlichkeit, verbunden mit einem Zeugenaufruf. Begründung: "Sicherheitspolizeiliche Bedenken unter den Einheimischen".

Noch Dienstagabend konnten die Kriminalisten den Fall aufklären. Die junge Frau hat gestanden, den Überfall fingiert zu haben. Über ihre Motivlage will die Polizei aus Opferschutzgründen keine Auskunft geben. Woher die im Spital festgestellten Rötungen und Schwellungen im Gesicht tatsächlich stammen, ist daher nicht bekannt. Die 26-Jährige wird wegen Vortäuschung einer Straftat bei der Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt.