Seit im Laufe des heurigen Spätsommers publik wurde, dass die Öffnungszeiten am LKH Mürzzuschlag aus personellen Gründen reduziert werden müssen, erreichen uns immer wieder Briefe und Anrufe von Patienten. In regelmäßigen Abständen geht es dabei um das Angebot an den LKH-Standorten Bruck und Mürzzuschlag, das mitunter zu einem Hin- und Herschieben der Patienten führt.
Eine Dame wurde vom LKH Hochsteiermark, Standort Leoben, zum LKH Mürzzuschlag geschickt, wo sie stundenlang wartete. Und als sie an die Reihe kam, erfuhr sie, dass diese Behandlung in Mürzzuschlag gar nicht gemacht wird. "Das hätte man mir schon viel früher sagen können, diese Spitäler gehören doch zusammen. Weiß man nicht einmal intern, wer wofür zuständig ist?", ärgert sich die Frau. "Ich war fast den ganzen Tag unterwegs und das für nichts!"
"Weil die Beurteilung immer der Arzt durchführen muss, es geht dabei auch um Haftungsfragen", wie es seitens der Kages heißt. Einen Leistungskatalog, welche Eingriffe durchgeführt werden können, gebe es dabei aus praktischen Gründen nicht.
Weite Wege umsonst gemacht
Dass dieses Hin- und Herschieben für die Patienten aber nicht immer einfach ist, schildert uns eine andere Leserin im Namen ihrer 90-jährigen Tante. Die betagte Frau stürzte zu Hause und wurde daraufhin an einem Dienstag von ihrer Hausärztin zum Röntgen nach Mürzzuschlag geschickt. Weil beim Röntgen nichts zu sehen war, schickte man die Frau wieder nach Hause. Daraufhin folgten zwei Tage später – auf der Suche nach einem Termin für eine Computertomografie – eine abermalige Überweisung nach Mürzzuschlag, eine nicht erfolgte Überstellung nach Bruck, die abermalige Entlassung, die erneute Rückkehr ins LKH Mürzzuschlag am Freitag für die erhoffte CT-Untersuchung und schließlich die Überstellung nach Bruck.
"Am Freitagabend hatte sie dann endlich ein Bett und konnte die Schmerztherapie beginnen. Meine Tante war tagelangem Dauerstress ausgesetzt und hatte starke Schmerzen, außerdem mussten wir dreimal mit dem Rettungswagen nach Mürzzuschlag fahren."
Bei der Patient:innen- und Pflegeombudsschaft Steiermark in Graz bittet man darum, derartige Fälle möglichst zeitnah zu melden: "Die Leute müssen sich keine Sorgen machen, dafür sind wir ja da. Wir prüfen derartige Einzelfälle und schauen uns das individuell an."