Eines stellt Christoph Ehrlich gleich zu Beginn klar: „Wir sind nicht das, was man klassisch mit Vegan verbindet.“ Denn das Modelabel, das Christoph Ehrlich und Midori-Nico Mavric unter dem Titel „Fashion is Vegan“ (FIV) betreiben, soll nicht nur jene ansprechen, die tierische Produkte aus ihrem Leben verbannt haben. Vielmehr sind die T-Shirts und Pullover, die die beiden Breitenauer bedrucken, für Personen gedacht, die beim Kleidungskauf auf hohe Qualität und Nachhaltigkeit setzen möchten.

„Unser Ziel ist es zu zeigen, dass man nachhaltig sein und trotzdem etwas Cooles produzieren kann“, erklärt Mavric. Und das tut man seit 2021 durchaus erfolgreich: Neben der Eigenmarke produzieren die beiden Breitenauer bedruckte Kleidung für Firmen, Vereine und Influencer wie Billie Steirisch. „Zuerst hatten wir nur unsere Marke, haben aber recht schnell das Interesse von Firmen bemerkt“, erzählt der 24-jährige Ehrlich. Im heurigen Jahr wird man voraussichtlich rund 15.000 Stück absetzen, etwa 70 Prozent davon im Auftrag externer Kunden, die bei ihnen herstellen lassen.

Neben der Eigenmarke produziert „Fashion is Vegan“ auch für bekannte Influencerinnen und Influencer
Neben der Eigenmarke produziert „Fashion is Vegan“ auch für bekannte Influencerinnen und Influencer © Moritz Prettenhofer

Weltweiter Versand aus dem Dorf

Im nächsten Jahr hofft man die Verkaufszahl sogar zu verdoppeln, verschickt werden die Artikel in ganz Europa. Ein Großteil landet im deutschsprachigen Raum, „es waren aber schon Sendungen nach New York, Kanada und Saudi-Arabien dabei“, erzählen die beiden Jungunternehmer. Ausgangsort aller Sendungen ist die Postpartnerstelle in Breitenau, auch die Bedruckung der Kleidungsstücke findet im kleinen Dorf statt.

Die beiden jungen Breitenauer versenden ihre Kleidung mittlerweile weltweit
Die beiden jungen Breitenauer versenden ihre Kleidung mittlerweile weltweit © KLZ / Moritz Prettenhofer

„Man merkt, dass klassischer Merch mit einem schlechten Ruf versehen ist. Oft wird schnell produziert und schnell hinausgeworfen. Sehr viele junge Leute wollen diese Produkte nicht mehr vertreiben“, distanziert sich der 25-jährige Mavric klar von Fast-Fashion Produkten. Für ihn hat vegane Mode vor allem etwas mit Ethik zu tun, auch der Wohlfühleffekt und das Gewissen würden beim Kleidungskauf eine Rolle spielen.

Genese am Grillhendlstand

In Zukunft hofft man auf den bisherigen Erfolg aufzubauen und im Merchandise-Bereich weiter zu skalieren. „Wir wollen bei der Zielgruppe ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen und uns mit Merchandise vor allem im Streaming-Bereich verstärkt etablieren“, meint Ehrlich und Mavric ergänzt: „FIV werden wir mit Streetwear-Designs auch noch mehr unter die Leute bringen.“

Übrigens: Auch die Entstehungsgeschichte des Unternehmens ist für eine vegane Modemarke wahrscheinlich eher untypisch, denn der Grundstein wurde 2020 an einem Grillhendlstand gelegt: „Wir sind gemeinsam zur Schule gegangen, hatten uns jahrelang nicht gesehen und haben uns dort beide etwas geholt“, lacht Ehrlich. Im Gespräch habe sich die gemeinsame Geschäftsidee schnell konkretisiert und ehe man sich versah, ging die Website der beiden im August 2021 online.