Inmitten schwieriger Zeiten für die Baubranche sorgt die Firma Heidenbauer für positive Schlagzeilen: Dem Metallbau-Unternehmen ist es gelungen, das größte Projekt der fast 80-jährigen Firmengeschichte an Land zu ziehen. Im deutschen Offenbach nahe Frankfurt wird das Bürogebäude Omega-Haus von Grund auf modernisiert. Von einer imposanten Glasfront über tausende Quadratmeter Blechfassade bis hin zu effizientem Sonnenschutz verbaut Heidenbauer Material im zweistelligen Millionenbereich.

Das Omega-Haus besteht aus einen neungeschossigen Rundbau und vier daran anschließenden „Scenkeln“ mit je sechs Geschossen. Mit mehr als 50.000 Quadratmetern Gebäudefläche gilt das Omega-Haus als Wahrzeichen. 30 Jahre nach der Errichtung wird das Bauwerk nun einer Erneuerung und thermischen Aufwertung unterzogen. „Wir bauen 4500 Fensterflügel aus und ersetzen sie durch neue Flügel und Fixverglasungen mit Dreifach-Isolierglas. Weiters kommen im gesamten Komplex neue Pfosten-, Riegel- und Blechfassaden mit einer Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern zur Ausführung“, gibt Thomas Blacher, Geschäftsführer für den Bereich Aluminium bei Heidenbauer Einblicke in die Dimensionen des Auftrags.  

Thomas Blacher, Aluminium-Geschäftsführer bei Heidenbauer
Thomas Blacher, Aluminium-Geschäftsführer bei Heidenbauer © Markus Maierhofer

Im neu gestalteten Erdgeschoß halten Gastronomie, ein Fitness-Studio, eine Kindertageseinrichtung sowie ein Konferenzzentrum Einzug. „Diese Bereiche werden durch neue Türen, automatische Schiebetüren, Fassaden, Vordächer und neue Verkleidungen im Umfang von 1900 Quadratmetern aufgewertet“, erklärt Blacher. Außerdem erhält das gesamte Gebäude moderne Sonnenschutz-Lösungen.

Weniger Aluminiumschrott

Sämtlicher Aluminiumschrott, der beim Umbau anfällt, wird wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Dasselbe gilt für die Gläser. Durch dieses „Urban Mining“ werden die Abfallmengen stark reduziert. Das ist eines der bisher größten Projekte in Europa, bei dem die Außenhülle des Gebäudes praktisch aus den bereits vorhandenen Materialien neu geschaffen wird.

Die Zentrale von Metallbau Heidenbauer in Bruck
Die Zentrale von Metallbau Heidenbauer in Bruck © Franz Pototschnig

Vom heurigen Sommer bis Ende 2025 ist Heidenbauer mit der Montage vor Ort beschäftigt, 2026 soll das Omega-Haus in neuem Glanz erstrahlen. „Wir sind auch stolz darauf, weil wir einen sehr hohen Wertschöpfungsanteil in der Steiermark haben. So werden die kompletten Fassadenelemente hier produziert“, betont Blacher. Neben Heidenbauer würden auch die Glasindustrie und ein Hersteller von Aluminium-Profilen vom Auftrag profitieren. All das trage dazu bei, Arbeitsplätze in der Region zu sichern.

Österreichischer Metallbaupreis

Das Projekt in Offenbach ist für Heidenbauer nicht der einzige Grund zur Freude: Kürzlich erhielt das Unternehmen den österreichischen Metallbaupreis 2024. Den Sieg brachte die Umsetzung der Kuppel am Wiener Hotel „Motto“ an der Mariahilfer Straße ein. Hier wurde eine zweigeschossige Kuppel realisiert. Heidenbauer setzte bei dem Projekt sowohl die geometrisch aufwendigen Alu-Glas-Komponenten als auch die Blech- und Dachdeckerarbeiten um. Sämtliche Bestandteile wurden selbst produziert und montiert.

Die Firma Heidenbauer wurde 1946 als Schlosserei in Bruck gegründet. Über die Jahre ist sie organisch und durch Firmenübernahmen gewachsen.. Sie hat 180 Beschäftigte und ist in fünf Bereiche gegliedert: Stahl, Aluminium, Edelstahl, Metallkonstruktion und Dach-Wand..