Als Astrid Görlich, bekannte Autobuslenkerin im Mürztal, an einem Freitagnachmittag gegen 15 Uhr nach Hause kam, bat sie ihr Verlobter Horst Felberbauer – die beiden sind seit 26 Jahren ein Paar – sie möge sich rasch fertig machen, da die Feierlichkeit eines Kollegen auf dem Zeitplan stand. Im Vorfeld hatte er alles besorgt: Brautstrauß, Kopfschmuck und natürlich den Hochzeitstermin. Kurz vor 17 Uhr standen sie dann allerdings alleine vor dem Standesamt in Krieglach, und dort ließ Felberbauer die Bombe platzen. Er ging auf die Knie und fragte seine Verlobte, ob sie ihn nicht heiraten wolle.
Sie sagte freudig „Ja“, worauf der Bräutigam entgegnete: „Ja, aber jetzt gleich, um 17 Uhr!“ Die Braut war völlig überrumpelt: „Was? Jetzt gleich?“ Der Bräutigam lachte: „Ja, klar! Es ist alles vorbereitet.“ Die beiden betraten ergriffen das Standesamt und sind seitdem Mann und Frau.
Zwei Brautkleider zur Auswahl
„Es hat sich wirklich so zugetragen, ich war die einzige, die eingeweiht war“, schildert Veronika Lachner-Zolnaritsch, eine Freundin des Paares, die die beiden vom Motorradfahren kennt. Der Aufwand für die spontane Aktion war in mehrfacher Weise groß: „Die Friseurin wurde direkt zum Standesamt gebeten, Horst hatte sogar zwei Brautkleider zur Auswahl mit.“
Lachner-Zolnaritsch meint: „Die Moral von der Geschichte: Wenn sich ein Mann einmal zu etwas entschließt, dann muss es rasch gehen.“ Wobei: Dazu braucht er eine Frau, die darauf warten kann, notfalls auch 26 Jahre. Jedenfalls war dies eine Eheschließung, die die beiden sicher nie vergessen werden.