Im Jahr 2000 wurde der Mariazeller Advent aus der Taufe gehoben. Die Touristiker überlegten damals, wie sie die Zeit vom Ende der Wallfahrt am 26. Oktober bis zu den Weihnachtsferien mit Leben erfüllen könnten. Die meisten Betriebe hatten in dieser Zwischensaison geschlossen, denn in diesen Wochen verirrten sich kaum Besucher nach Mariazell.
Seit dem Jahr 2000 ist das anders. Unter dem Motto „Ein Advent, wie er früher einmal war“ erlebte man schon im ersten Jahr einen gewaltigen Besucheransturm. Vor allem Gäste aus dem Raum Wien und aus Niederösterreich bevölkerten den Mariazeller Hauptplatz, mit den Jahren kamen auch immer mehr steirische Besucher. Gäste aus Tschechien, Ungarn, Deutschland und Italien sind ebenfalls vertreten. Tatsächlich ist der idyllische Platz am Fuße der Basilika wie geschaffen für diese nostalgische Veranstaltung.
100.000 Besucher pro Jahr
Weil es keine Eintrittskarten und keine Zählschranken gibt, lassen sich auch keine konkreten Zahlen nennen. Aber im Jahr 2008 zog der damalige Geschäftsführer der „Mariazeller Land GmbH“, Nikolaus Hulatsch, Bilanz: „Wir müssen Bauch mal Daumen mal Pi rechnen, aber 100.000 Besucher sind eine Zahl, die richtig sein könnte“, sagte Hulatsch, einer der „Erfinder“ des Mariazeller Advents. Es kommen nicht nur Tagesgäste, viele bleiben auch über Nacht. Schließlich dauert der Advent an fünf Wochenenden jeweils von Donnerstag bis Sonntag und viele verbinden den Besuch mit einer Fahrt auf die Bürgeralpe oder mit Ausflügen in die Umgebung.
Im Jahr 2012 waren bereits am Eröffnungstag um die 10.000 Gäste in Mariazell – eine stille und beschauliche Adventstimmung ist damit nicht mehr machbar, weshalb man danach mit der Eröffnung vom Samstag auf den Freitag auswich. Mittlerweile geht es schon am Donnerstag los, heuer ist es übrigens der 23. November, an dem der Auftakt mit einem Konzert der Wiener Sängerknaben in der Basilika erfolgt. Neben den 60 Ständen wird dem Publikum auch ein breit gefächertes Konzertprogramm geboten.
Sonderfahrten gut gebucht
Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 kehrte im Vorjahr wieder Normalität ein. Laut Nino Contini, Gastronom in Mariazell und Obmann des Tourismusverbandes Hochsteiermark, sind die knapp 2000 Gästebetten im Raum Mariazell an den Wochenenden schon jetzt großteils ausgebucht. Auch die Sonderfahrten der Mariazellerbahn aus St. Pölten sind sehr gut gebucht, man kann also davon ausgehen, dass die Erfolgsgeschichtedes Mariazeller Advents auch heuer, im 23. Jahr, nahtlos fortgesetzt wird. Das detaillierte Programm finden Sie übrigens im Internet unter www.mariazeller-advent.at.