Als am 7. Februar das Kindberger Asylquartier mit 18 Bewohnern den Betrieb aufnahm, schwang eine Aussage immer mit: Wie sich das Asylquartier auf die Stadt und ihre Bewohner auswirken wird, werde man erst nach einem gewissen Zeitraum sehen können. Aufschluss darüber geben nun jene Zahlen, die Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) im Zuge einer Anfragebeantwortung an den Neuberger Nationalratsabgeordneten Hannes Amesbauer (FPÖ) übermittelt hat.

Neben den Umbaukosten für Sanitäranlagen und IT-Infrastruktur in der Höhe von rund 260.000 Euro sind dort auch die Belegung mit einem ausgewiesenen Höchstwert von 61 Personen, die Herkunft – die Asylwerber kommen etwa aus Syrien, Somalia oder dem Iran – sowie vier in Verbindung mit dem Asylquartier stehende Polizeieinsätze aufgelistet, die von Bewohnern aus der Türkei und Moldawien ausgelöst wurden.

Doch auch andere Aspekte, darunter jener der medizinischen Versorgung, finden in der sechsseitigen Anfragebeantwortung Beachtung, ist das Kindberger Asylquartier doch explizit für "vulnerable" Personen vorgesehen. Demnach kümmern sich sechs Ärzte, vier medizinische Hilfskräfte, ein Psychologe, zwei Sozialbetreuer und elf Lern- und Freizeitbetreuer um die Asylwerber.

Aktuell 72 Bewohner untergebracht

Ihre Wahrnehmung durch die Zahlen aus dem Innenministerium bestätigt sieht die Stadt Kindberg, die von "bis dato keinen nennenswerten Vorkommnissen im Zusammenleben mit den Asylwerberinnen und Asylwerbern" spricht. Aktuell seien 72 Personen im für maximal 250 Personen zugelassenen Asylquartier wohnhaft: "Dabei handelt es sich hauptsächlich um Familien mit Kindern." Die Sorge der Bevölkerung, so die Stadt, bestehe vor allem darin, "dass bei der nächsten Asylkrise in Europa eine Überbelegung auch in Kindberg stattfinden könnte".

Weiterhin für eine Schließung treten – auch aufgrund einer möglichen Überbelegung in Zukunft – die Freiheitlichen ein. Zum einen bestätige der Umstand, dass bei einem der Polizeieinsätze ein Polizist verletzt wurde, "unsere Befürchtungen im Vorfeld", so Amesbauer. Zum anderen werde das medizinische Fachpersonal "in anderen Versorgungsbereichen für die steirische Bevölkerung" benötigt.