Als vier Mitarbeiter der ehemaligen BTE Blechtechnik in Eisenerz das in die Insolvenz geschlitterte Unternehmen im Februar 2017 übernommen haben, war die Skepsis groß, ob sie es schaffen würden. Sechs Jahre später sind Mario Schmied, Joachim Berger, Daniel Benischek, Gerald Bachner und ein fünfter Gesellschafter, der namentlich nicht genannt werden möchte, ausgezeichnet im Geschäft.
Die neue Gesellschaft "SBB Stahlbau und Streckgitter GmbH" im Eisenerzer Ortsteil Münichtal habe mit Nischenprodukten sowie durch Qualität und Zuverlässigkeit auch bei großen Unternehmen gepunktet, wie Mario Schmied sagt, der gemeinsam mit Joachim Berger als Geschäftsführer tätig ist. Und er fügt hinzu: "Daniel Benischek ist unser gewerberechtlicher Geschäftsführer und kümmert sich auch um die Qualitätssicherung. Für die Arbeitsvorbereitung ist Gerald Bachner zuständig."
Treuer Großkunde und hohe Qualität
"Wir haben, nachdem die BTE mit Ende 2016 geschlossen wurde, noch einen Monat lang den Schließungsbetrieb gehabt, um Aufträge abzuarbeiten. Die Auftragslage war gut und Kunden, wie beispielsweise Liebherr-Werk Nenzing in Vorarlberg, haben uns die Treue gehalten, weil wir ausgezeichnete Qualität für Spezielles liefern können", erklärten Schmied und Berger bereits 2017.
Und Liebherr ist nach wie ein großer und treuer Kunde des Eisenerzer Betriebs. "Wir haben im ersten Jahr insgesamt 2,5 Millionen Euro Umsatz gemacht, jetzt sind wir bei fünf Millionen. Für Liebherr fertigen wir Hydraulik- und Kraftstoffbehälter an. Ich glaube, wir haben uns da wirklich einen sehr guten Ruf erarbeitet, der sich innerhalb dieses großen Unternehmens auch herumgesprochen hat", erzählt Schmied.
Drei Standbeine und Mitarbeiterzuwachs
Die Eisenerzer Unternehmer sind noch in zwei weiteren Bereichen tätig – der Streckgitterproduktion und dem Rohrleitungsbau. "Klassischen Stahlbau machen wir nicht, dafür sind wir auch zu klein, weil die Preise dafür niedrig sind", erklärt Schmied, der auch betont, dass SBB Stahlbau gut durch die Krisen der vergangenen Jahre gekommen sei. "Die Preise für Rohstoffe sind natürlich nach oben gegangen, aber durch unsere Kundenstruktur und unsere gelieferte Qualität ist alles gut gegangen", meint Schmied.
32 Mitarbeiter zählt das Unternehmen mittlerweile. Fachkräftemangel habe man durch Leiharbeiter gut kompensieren können. Durch die Kooperation mit einem Personalrekrutierungs-Unternehmen sei es zudem gelungen, sechs Personen neu anzustellen. "50 Leute aus der Region haben sich bei uns beworben, zehn haben wir zu Gesprächen eingeladen und sechs konnten wir beschäftigen. Zwei Lehrlinge haben gerade ihre Ausbildung abgeschlossen, einer mit gutem Erfolg, der zweite hat einen 'Lehrabschluss mit Auszeichnung'. Er wurde auch bei Stars of Styria ausgezeichnet", erzählt Schmied. Und er fügt hinzu: "Wir würden jederzeit wieder Lehrlinge ausbilden, wenn sich geeignete junge Leute finden."
Seit zwei Jahren eine Vier-Tage-Woche
Ein Grund, dass die SBB Stahlbau und Streckgitter GmbH ein beliebter Arbeitgeber sei, sieht Schmied auch in der Tatsache, dass "wir seit zwei Jahren eine Vier-Tage-Woche haben. Von Montag bis Donnerstag wird von 6 bis 16 Uhr gearbeitet. Das funktioniert bestens und macht uns als Arbeitgeber attraktiv."