80.000 bis 90.000 Tonnen Abfälle verarbeitet die Restmüllverwertungs-GmbH am Erzberg pro Jahr. Damit ist man eine der größten Deponien in ganz Österreich, wie Geschäftsführer Wolfgang Pölzl ausführt. Man baue die Deponie, die heuer seit 30 Jahren besteht, kontinuierlich weiter aus. Und alleine dafür müsse man jährlich eine Investitionssumme von einer Million Euro veranschlagen.

"Es handelt sich um eine sogenannte Hangdeponie, die wir stetig weiter nach oben ausbauen. Im vergangenen Jahr haben wir damit begonnen, den Ferdinand-Sturz zu befüllen, vorher war es der Paulisturz." Mit dem jetzigen "Schüttvolumen" habe man eine Genehmigung bis 2036: "Wir haben aber ein Projekt für weitere zehn Jahre in Ausarbeitung", so Pölzl.

Strenge Regeln, laufende Kontrolle

Vor der jeweiligen Genehmigung einer Erweiterung erfolge immer eine Umweltverträglichkeitsprüfung: "Das Thema Umwelt steht an allererster Stelle", betont Pölzl. Man erlege sich selbst strenge Regeln auf - außerdem werde man von der Behörde laufend kontrolliert. "So eine Deponie ist doppelt gesichert: einerseits durch die geologische Barriere, andererseits durch eine künstliche Barriere mit Folien." Es gebe ein laufendes Monitoring auch bei den Deponie-Sickerwässern, die durch den Regen entstehen: "Sie werden auch ständig gereinigt", so Pölzl.

Wolfgang Pölzl ist Geschäftsführer der Restmüllverwertungs-GmbH
Wolfgang Pölzl ist Geschäftsführer der Restmüllverwertungs-GmbH © Donner

Gegründet wurde die Deponie am Erzberg Anfang der 1990er-Jahre: "Die ersten Lieferungen sind im September 1993 gekommen. Damals war das der klassische Hausmüll, der offen gelagert wurde. Die einzigen großen Deponien dieser Art waren in Halbenrain, Frohnleiten und eben bei uns am Paulisturz in Eisenerz." Solche Deponien seien aber "endlich. Denn irgendwann sind sie voll."

Durch die Weiterentwicklung der Reststoffverwertung, dem Recycling und generell der Abfallbehandlung sei das Deponieren "etwas an den Rand gerückt", meint Pölzl. Die große "Zäsur" in der Abfallwirtschaft sei im Jahr 2004 gekommen: "Damals hat man begonnen, die Wertstoffe aus dem Abfall herauszufiltern und mit den Ressourcen vorsichtiger umzugehen."

"Irgendetwas bleibt immer übrig"

Aber auch bei der thermischen Verwertung bleibe immer Reststoff übrig: "Man kann sagen, es sind 30 Prozent an Schlacken und Aschen. Das ist das Material, das wir deponieren. Zero Waste gibt es nicht - irgendetwas bleibt immer übrig."

Am Erzberg betreibe man neben der Deponie eine "Stabilisierungsanlage": "Das muss man sich vorstellen wie eine Mischanlage, in der die Stoffe vor der Deponierung so behandelt werden, dass sie in der Deponie drinnen bleiben und nicht mehr herauskommen", erklärt Pölzl.

Pro Jahr werden am Erzberg 80.000 bis 90.000 Tonnen an Abfall behandelt
Pro Jahr werden am Erzberg 80.000 bis 90.000 Tonnen an Abfall behandelt © Michael Hochfellner

Darüber hinaus hat man 2005 den "Recyclingpark" eröffnet: "Da werden Leichtfraktionen geschreddert - etwa Armaturenbretter von Autos. Alle Wertstoffe werden vorher natürlich noch herausgezogen." Derartige Anlagen gibt es nur zweimal in ganz Österreich.

Und gemeinsam mit der Stadtgemeinde Eisenerz betreibt man noch ein Unternehmen, das mit eigenen Müllautos die städtische Entsorgung erledigt - und ein Zentrum für die Sammlung von Altstoffen hat.

Die Lage der Deponie sei am Erzberg ideal, weil man außer der VA Erzberg keine direkten Nachbarn habe: "Und wir füllen jenen Teil des Erzbergs an, der früher mit taubem Gestein gefüllt wurde", sagt Pölzl. Die Deponie falle also auch optisch keineswegs ins Gewicht.

Hinter der Reststoffverwertung stecken sehr komplexe Vorgänge
Hinter der Reststoffverwertung stecken sehr komplexe Vorgänge © Michael Hochfellner

25 Leute arbeiten im Unternehmen: "Künftig wollen wir weiter in Richtung autarke Energieversorgung gehen und PV-Anlagen installieren. Außerdem wollen wir in einen effizienteren Fahrzeugpark und weitere technische Finessen investieren."