Es war Mittwochvormittag gegen 10.30 Uhr, als es bei Elfriede Perndorfer im Eisenerzer Ortsteil Trofeng an der Tür läutete. "Ich habe aus dem Fenster geschaut und einen Herren mit einer Mappe gesehen. Auch er hat mich am Fenster entdeckt", erzählt sie. Die 80-Jährige ging zu ihrer Wohnungstür im ersten Stock und "schon stand er da, obwohl die Haustür unten verschlossen gewesen war. Er zeigte mir einen Ausweis, sagte, er komme vom Land Steiermark", berichtet die Eisenerzerin weiter.

Erst habe sie gedacht, es sei jemand von der Statistik Austria, "aber auf dem Ausweis war das Landeswappen. Als ich den Ausweis anschauen wollte, gab er ihn mir widerwillig und bemerkte, dass er nur einen habe. Das Foto auf dem Ausweis schaute auch komisch aus", so die alte Dame. Der Mann habe sie gefragt, ob sie alleine lebe und, ob noch jemand in dem Mehrparteienhaus wohne. "Das hat mich stutzig gemacht. Er hat gemeint, wenn sich etwas ändere, soll ich Bescheid geben. Ich habe erklärt, dass ich einen Sohn habe, der sich um alles kümmert. Dann ist er gegangen", fährt Perndorfer fort, die den Mann zwischen 40 und 50 Jahre alt schätzt, mit steirischem Akzent.

Polizei ist eingebunden

Nach dem merkwürdigen Besuch habe sie sofort ihren Sohn verständigt. "Ich habe gleich bei der Wohnbaugenossenschaft WAG angerufen, ob man dort etwas von einer Kontrolle weiß oder einen Schlüssel für die Haustüre hergegeben hat", erzählt Wolfgang Perndorfer. 

Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung verneint man beide Fragen in der WAG-Außenstelle Eisenerz. Auch bei der Polizei sei bis jetzt nur dieser eine Vorfall bekannt. In der Wohnbauabteilung des Landes wusste man Mittwochnachmittag nichts von derartigen Hausbesuchen. "Von uns macht niemand Kontrollen als Landesbeamte. Auch andere Kontrollen sind mir nicht bekannt", betont auch Bezirkshauptmann Markus Kraxner.

Auf jeden Fall warnt die Polizei immer wieder, Unbekannten zu öffnen, Fragen zu beantworten und auf E-Mails, Anrufe oder Kurznachrichten nicht bekannter Absender zu reagieren. Der Polizei-Notruf ist rund um die Uhr unter 133 erreichbar.

Update vom 29. Dezember:Mittlerweile hat sich die Sache aufgeklärt - der mysteriöse Besucher war tatsächlich ein Kontrollorgan des Landes Steiermark. Dort räumt man Fehler in der Kommunikation ein.