Auch dieses Jahr hatte es in sich und war für die heimische Wirtschaft sehr fordernd. Ob Wissenschaftler an der Montanuniversität Leoben, Geschäftsführer eines Großunternehmens, Obfrau einer Genussregion, innovativer Energieexperte oder Online-Unternehmerinnen – die Kandidatinnen und Kandidaten der Obersteiermark stellten sich den Krisen und freuen sich nun über Ihre Stimme in der Kategorie "Wirtschaft und Forschung".
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Stefan Pogatscher:
Seine Ausbildung führte Stefan Pogatscher, Professor für Metallurgie von nachhaltigen Leichtmetalllegierungen von der HTL Leoben an die Montanuniversität Leoben, wo er 2008 sein Masterstudium beendete. Berufliche Erfahrungen sammelte der 39-jährige Wissenschaftler aus Trofaiach-Gai unter anderem auch an der renommierten ETH Zürich in der Schweiz.
Seit 2018 leitet der Vater zweier Kinder im Volksschulalter das "Christian Doppler Laboratory for Advanced Aluminium Alloys" in Leoben und bereits drei Jahre nach seiner Habilitation wurde er im November 2020 Universitätsprofessor für Metallurgie. Seinen Forscherdrang und seine Liebe zur Wissenschaft habe er schon von Kindheit an gehabt, erzählt er. Und auch, dass seine beiden Großväter schon in der Forschung und Instandhaltung bei Böhler und der Voestalpine tätig gewesen seien. Wissenschaft und Metallurgie seien schon immer präsent gewesen. Seine spärliche Freizeit verbringt der vielfach ausgezeichnete Preisträger - unter anderem erhielt er 2022 den Houskapreis - mit seiner Familie, Musik, Fliegenfischen und seinem Garten.
Marianne Gruber:
Marianne Gruber aus Gröbming genießt im Ennstal nicht nur in bäuerlichen Kreisen einen großen Bekanntheitsgrad. Mindestens ebenso groß wie der Grad ihrer Bekanntheit ist jener ihrer Rührigkeit. Egal, ob es darum geht, (federführend) an der Etablierung eines Bauernladens oder der Gestaltung eines Kochbuches mitzuwirken, eine Alm zu bewirtschaften oder sich für eine Genussregion ins Zeug zu legen - die "Riatzinger Mariann" packt tatkräftig an.
Und war so auch maßgeblich daran beteiligt, dass der Ennstaler Steirerkas nach jahrelangen Bemühungen seit Mai 2021 die "geschützte Ursprungsbezeichnung" trägt - somit den höchsten EU-Herkunftsschutz genießt und nun "europaweit niemand ein gleiches oder ähnliches Produkt erzeugen und auf den Markt bringen darf", wie Gruber, ihres Zeichens Obfrau der "Genussregion Ennstaler Steirerkas g.U.", erklärt.
Günter Leitner:
Verpackungen leichter wiederverwertbar und somit umweltfreundlicher zu machen - das ist ein Kernziel der Firmen Mondi Styria und Mondi Coating in Zeltweg. An jenem Unternehmensstandort, wo vor genau 100 Jahren mit der Produktion von Papiersäcken begonnen wurde, werden heute innovative Kunststoff- und Papierverpackungen hergestellt. Abnehmer sind etwa die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie. Zudem werden am Zeltweger Mondi-Standort Vormaterialien für Dämmplatten erzeugt.
Hinter all dem und mehr steht Geschäftsführer Günter Leitner. Der gebürtige Kärntner, der seit Jahren in St. Marein-Feistritz lebt, ist es auch mit 61 Jahren noch gewohnt, ständig "in Bewegung" zu bleiben. Dafür sorgt die ungebrochene Innovationslust im Beruflichen - und Hündin Amy im Privaten.
Hannes Merl:
Der Brucker Hannes Merl war im Jahr 2008 federführend an der Gründung der "Brucker Bio-Fernwärme GmbH" beteiligt. Schon damals war es das Ziel, die Heizenergie für die Stadt Bruck in Zukunft aus zwei Quellen zu beziehen: aus einem großen Hackschnitzel-Heizwerk und aus der Abwärme der Papierfabrik Norske Skog, die bis dahin ungenutzt verpuffte. Schritt für Schritt wurde und wird das Netz ausgebaut, es hat bereits eine Länge von mehr als 25 Kilometern, 55 Prozent der benötigten Heizleistung wurden im Vorjahr in die Brucker Haushalte und Betriebe geliefert.
Durch die extreme Verteuerung von Öl und Gas im heurigen Jahr wurde besonders deutlich, wie weitblickend Merl und seine Mitstreiter im Jahr 2008 gewesen sind. Derzeit wird fleißig an einem zweiten Heizwerk gebaut, um schon in einigen Jahren 80 Prozent des Wärmebedarfs der ganzen Stadt mit Bio-Fernwärme zu decken.
Maggy Kubli und Sarah Schanes:
Gary Mash zählt zu den erfolgreichsten veganen Labels des deutschsprachigen Raumes. Gegründet wurde es 2013 von den Unzmarkterinnen Sarah Schanes und Maggy Kubli. Aus einer Taschenkollektion entwickelte sich ein Online-Shop, der heute 70 Marken und 4700 Produkte umfasst – alle fair produziert, vegan, tierversuchsfrei, nachhaltig und so gut es geht plastikfrei. 2022 haben die Gründerinnen kräftig investiert: Mehr als 800.000 Euro flossen in den Bau des neuen Firmenstandortes am Wetzelsberg hoch über St. Georgen ob Judenburg. Hier werden künftig die Designs entworfen, Kork-Accessoires produziert und die Waren für den Versand fertig gemacht. "Wenn man wie wir mit viel Leidenschaft und Freude bei der Sache ist, hat man keine Zweifel", betonen die jungen Unternehmerinnen.