Wie aus heiterem Himmel stand in der Hauseinfahrt einer jungen Familie aus St. Lorenzen im Mürztal ein Paket. Kein Absender, keine angeheftete Botschaft. An die zwei Tage zurückliegende Kinder-Geburtstagsfeier ihrer beiden Töchter Hannah (4) und Sophie (3) hat Mama Sonja da noch nicht gedacht. An die Helium-Luftballons schon gar nicht, die in Tragöß von den Kindern mit ihren allergrößten Wünschen versehen hoch hinauf in den Himmel geschickt wurden, um sie Erfüllung gehen zu lassen.
Sie habe nicht damit gerechnet, dass die Ballons und Briefchen tatsächlich irgendwo landen, wo sie auch gefunden werden, und noch weniger damit, dass sich daraufhin jemand meldet. Wie sich kurz darauf herausstellte, hat sich die Mama der beiden Mädchen aber gewaltig geirrt. Eine zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Glücksfee hat der vier Jahre alten Hannah nämlich ihren größten Wunsch erfüllt und dem Mädchen einen Pool geschenkt. Ohne sie zu kennen, einfach so.
Eine vorerst anonyme Glücksfee
"Wer macht denn so was?", fragt Hannahs Mama völlig überwältigt: "Das lässt einen wieder an das Gute und an Wunder glauben. Die Augen meiner beiden Mädchen strahlen jetzt noch." Relativ rasch hätte sich dann aber herausgestellt, dass die unbekannte Glücksfee Andrea Payr heißt und in Kapfenberg wohnt. "Das Schönste für mich ist, wenn ich weiß, dass ich jemandem helfen kann und die Mädchen eine Freude damit haben. Bei mir wäre der Pool nur herumgestanden", meint Payr, die aber schlussendlich wohl das entscheidende Element in einer ganzen Kette unglaublich schöner Zufälle war.
Vom Winde in den Nachbarbezirk verweht
Hannahs gelber Luftballon samt Wunschzettel wurde vom Wind nämlich bis in den benachbarten Bezirk Leoben, in die Gemeinde Proleb, getragen. Dort landete der Ballon direkt vor der Haustür von Doris Katzenberger. Ohne lange zu zögern, hat Katzenberger Hannahs Ballon-Botschaft fotografiert und auf Facebook geteilt. Mit der Absicht, das Mädchen irgendwie zu erreichen und eigentlich nur, um Hannah mitzuteilen, wie weit es ihr Ballon geschafft hat. "Dass es wirklich jemanden gibt, der dem Mädchen dann einfach so ein Pool schenkt - ich kann es kaum glauben", freut sich Katzenberger über den unerwartet schönen Verlauf ihres Facebook-Beitrags und der netten Geste der Kapfenbergerin.
Aus dem kürzlich kaputt gewordenen Planschbecken der zwei Schwestern wurde nun ein über zwei Meter langes, 1,75 Meter breites und rund 50 Zentimeter tiefer, aufblasbarer Pool und eine Geschichte, an die sich nicht nur die zwei Schwestern noch lange zurückerinnern werden.