Bereits im Vorjahr hat es erste Anzeichen gegeben, dass es beim Liftprojekt in Wald am Schoberpass Probleme gibt. Bürgermeister Hans Schrabacher meinte damals: "Wir treten am Stand." Dennoch zeigte man sich noch optimistisch.

Rückzug. Heute, knapp ein halbes Jahr später, ist es mit dem Optimismus vorbei. "Der Beirat der Gesellschaft hat beschlossen, jetzt nicht mehr weiter zu machen. Das Projekt ist damit auf Eis gelegt", erklärte gestern Bürgermeister Schrabacher. Das habe man auch der Bevölkerung von Wald am Schoberpass im Rahmen eines Dorfgesprächs so mitgeteilt. Als Grund für den Rückzug gibt der Bürgermeister an, dass man mit den Betreibern der Sonnberglifte und mit Teilen von Grundbesitzern nicht überein gekommen sei.

Forderungen. "Die Forderungen für die Grundablösen waren einfach zu hoch", so Schrabacher. Man habe ein Optionsangebot vorgelegt, doch die Fristen dafür seien nicht eingehalten worden, und er habe Forderungen auf den Tisch bekommen, die nicht nachvollziehbar seien. Man könne in einem Ort wie Wald nicht soviel für ein Grundstück bezahlen wie inTirol. Man habe aber Vergleiche mit steirischen Gegebenheiten angestellt. Und dabei sei man nicht so schlecht gelegen. "Ich bin natürlich sehr frustriert. Das Liftprojekt wäre für Wald eine große Chance gewesen. Eine touristische Verbesserung, von der viele im Ort profitiert hätten", so der enttäuschte Bürgermeister.

Ambitioniert. "Maßlos enttäuscht" ist auch Manfred Gollowitsch, Vorsitzender des Proponentenkomitees, der sich von Beginn an für das "Wald-Sonnberg-Eggeralm"-LiftProjekt stark gemacht hat und heute noch überzeugt ist, dass das Schigebiet ein Traum sei und das Projekt viel gebracht hätte. "Mir ist es nicht gelungen, die Bevölkerung so zu überzeugen, dass dieses Projekt ihre Zukunft ist", so Gollowitsch. Mit 65 Prozent der Grundbesitzer sei man überein gekommen, 15 Prozent seien mit gewissen Auflagen dafür gewesen und 20 Prozent dagegen. Auch er spricht von Problemen mit den Besitzern der Liftgesellschaft, denen man ein gutes Angebot gemacht habe, das aber nicht angenommen worden sei. Er habe den Eindruck, dass die Liftbetreiber und die Grundstücksbesitzer ihrem eigenen Geld Feind seien.

Einseitig. Susanne Leitner, Geschäftsführerin der Sonnberglifte, sieht noch kein Aus für das Liftprojekt. "Von unserer Seite aus wird weiter verhandelt. Wir haben nach wie vor ein offenes Ohr und wollen das Liftprojekt, aber Verhandlungen können nicht einseitig laufen. Grundeigentümer lassen nicht über sich drüber fahren. Ich glaube, dass hier Leute verhandelt haben, die keine Ahnung vom Verhandeln haben", so Leitner. Deshalb sei auch einiges schief gelaufen.