Das E-Scooter-Angebot in Leoben scheint sich zunehmender Beliebtheit zu erfreuen. Alleine im Jahr 2023 wurden zirka 29.000 Fahrten verzeichnet. Im Durchschnitt nutzen die Leobenerinnen und Leobener einen der E-Scooter für 8,4 Minuten und fahren damit über eine Distanz von 2,5 Kilometern.

In Summe wurden in Leoben 72.408 Kilometer zurückgelegt – dies entspricht beinahe zwei Umrundungen der Erde. Wenn man nun neben den durchschnittlichen Nutzungszahlen die Aktivierungsgebühr von 1,20 Euro und die Kosten von 25 Cent pro Minute heranzieht, kommt man für das vergangene Jahr immerhin auf Einnahmen in der Höhe von mehr als 95.000 Euro.

Mikromobilität durch E-Scooter

In Kooperation mit ÖBB 360° starteten die Stadtwerke Leoben im Jahr 2021 mit der Bereitstellung der Sharing-Scooter. Ziel des Angebots ist es, ein attraktives Mobilitätsangebot für die Bewohner und Besucher der Stadt Leoben zu schaffen und so den Modal Split, darunter versteht man die Verteilung des Personen-Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel, in Leoben nachhaltig zu verändern. „Die Stadtwerke Leoben sehen sich dabei als ganzheitlicher Anbieter von Mobilität und so war es uns von Beginn an ein Anliegen, auch Mikromobilität in Form von Sharing-Scootern anzubieten“, heißt es von Seiten der Stadtwerke.

Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben
Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben © Freisinger

„Unsere E-Scooter-Initiative in Leoben ist ein weiterer wichtiger Baustein in der ÖBB-Mobilitätskette. Von der ersten bis zur letzten Meile bieten wir jetzt eine nahtlose, umweltfreundliche Verbindung, die von unseren Kundinnen und Kunden begeistert angenommen wird“, fügt Peter Wallis, Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr in der Steiermark, hinzu.

Kooperation mit ÖBB bis 2026 verlängert

Im Jahr 2023 kam es zu einem Betreiberwechsel auf „Tier“, „wodurch die Qualität der Scooter wesentlich gesteigert werden konnte“, ist man bei den Stadtwerken überzeugt. Ein wesentlicher Punkt sei dabei das Thema Nachhaltigkeit, da die neuen Scooter eine längere Lebensdauer haben und auch der Akkutausch einfacher durchgeführt werden kann. Ebenso wurde die Anzahl der E-Scooter auf zirka 100 Stück erhöht, um den Bedarf auch in Spitzenzeiten abdecken zu können. Diese Maßnahmen hätten zu einer wesentlichen Steigerung der Nutzerzahlen geführt.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist den Stadtwerken Leoben nicht erst seit heute ein großes Anliegen. Für uns war es daher selbstverständlich, dass wir Partner der ÖBB bei dieser umweltschonenden Alternative zum privaten Pkw in Leoben geworden sind“, berichtet Stadtwerke-Direktor Ronald Schindler und fügt hinzu: „Erfolgsgeschichten sollen fortgesetzt werden, daher freuen wir uns, dass die Kooperation mit ÖBB 360° bis Ende 2026 verlängert wird. Auch an einer Erweiterung des Mobilitätsangebots wird gearbeitet.“

Aktuell werden für die E-Scooter definierte Abstellzonen in Hot-Spots installiert
Aktuell werden für die E-Scooter definierte Abstellzonen in Hot-Spots installiert © KLZ / Vanessa Gruber

Neu installiert werden aktuell definierte Abstellzonen in Hotspots, also in Bereichen, in denen eine große Bewegung stattfindet und ein geregeltes Abstellen erfolgen soll. Damit reagiere man auf die Kritik, dass die E-Scooter teilweise nicht sachgemäß abgestellt werden.

Der Betrieb der Scooter erfolgt durch die Firma „Tier“ auf eigenes wirtschaftliches Risiko. „Insgesamt gesehen sind wir mit der Nutzung unserer E-Scooter in Leoben sehr zufrieden“, berichtet „Tier“-Pressesprecherin Luisa Lindenthal auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Genaue Zahlen zum Umsatz wolle man allerdings nicht verraten.