Der Erzberg trägt Trauer. Unerwartet verstarb Harold Umfer, ehemaliger Bergdirektor der VA Erzberg, im Alter von 84 Jahren. Der gebürtige Kitzbüheler absolvierte nach der Matura am Gymnasium Stams das Studium des Bergbauwesens an der Montanuniversität Leoben. Und der Region blieb er sein Leben lang treu. Seit 1969 war er am Erzberg tätig, wurde 1985 Betriebsleiter für den Tagbaubetrieb und nur zwei Jahre später zum Geschäftsführer der Voest-Alpine Erzberg bestellt – zu einer Zeit, wo die Eigentümerin des Bergbaubetriebes, die staatliche ÖIAG Bergbauholding, die Stilllegung des Erzabbaus am steirischen Erzberg zur Jahrtausendwende 2000 in den Raum stellte.

Dass der „steirische Brotlaib“, wie der größte Tagbau Mitteleuropas oft genannt wird, aber auch heute noch „in Würde“ da steht, sei, laut dem derzeitigen Bergdirektor Josef Pappenreiter, Harold Umfer zu verdanken. Dieser habe neue Wege in der Abbauplanung beschritten und Kundenbeziehungen gefestigt. Er führte den Ledersprung bei der jährlichen Barbarafeier der VA Erzberg ein, um Kontakte zu Politik, Verwaltung und Kunden zu festigen. Auch ein Mitarbeiterledersprung war seine Idee.

Wirtschaftliche Kompetenz und Weitsicht

Umfer brachte die touristische Schiene „Abenteuer Erzberg“, Motorsportveranstaltungen wie das Erzbergrodeo oder große Konzerte im Tagbaubetrieb ins Laufen. Ausschlaggebend für den erfolgreichen Weg der VA Erzberg war aber auch die wirtschaftliche Kompetenz Umfers.

Diese sowie sein Talent, gezielt zu planen, konnte er auch bei der Sanierung der Oswaldikirche unter Beweis stellen. Als er im Mai 2004 einen zehnjährigen Renovierungs- und Sanierungsplan für die gesamte Wehranlage samt Pfarrkirche St. Oswald vorlegte, wurde er belächelt. Beliefen sich die Gesamtkosten auf mehr als eine Million Euro. Schritt für Schritt wurden Maßnahmen gesetzt, das Baujuwel nachhaltig zu erhalten. Ein Verein wurde gegründet, Geldgeber beim Wort genommen und Spenden gesammelt. Mit Pfarrer Anton Reinprecht hatte Umfer auch einen steten Mitstreiter. Für diesen Einsatz wie auch in der Pfarre Eisenerz wurde Umfer 2016 von Bischof Egon Kapellari ausgezeichnet. Am 8. Juni schloss Harold Umfer für immer die Augen.