Heublumenkäse aus Vorarlberg, Maasdamer Löcherkäse aus Holland oder exklusiver Kräuter-Gouda – soweit das Auge (und die Nase) reicht, findet man Käse in Irinas Käseeck. Seit 18 Jahren verkauft Irina Hausensteiner (48) am Leobener Hauptplatz regionale Käsesorten und ihre in der Stadt allseits bekannten Kaspressknödel – lange an einem Kiosk im Freien, seit etwas mehr als einem Monat in einem Geschäft am Hauptplatz 12, Ecke Homanngasse.

„Ich wollte etwas, das es noch nicht gibt“

Zu ihrer Tätigkeit als Käseverkäuferin kam die Leobenerin durch Umwege: Lange war die ausgebildete Hotelfachfrau im Gastgewerbe tätig, auch zwei eigene Lokale führte Hausensteiner in der Vergangenheit schon. Danach ließ sie sich zur Programmiererin umschulen, merkte aber, dass ihr der Kundenkontakt fehlte. „Die Nähe zum Kunden habe ich schon immer geliebt und auch gebraucht“, erklärt sie.

Die verschiedenen Käsesorten werden von Hausensteiner mit Bedacht ausgewählt
Die verschiedenen Käsesorten werden von Hausensteiner mit Bedacht ausgewählt © KLZ / Klara Erregger

Die Inspiration für das Käsegeschäft kam letztendlich von ihrer Mutter, die früher selbst Käse von regionalen Bauern in Linz verkauft hatte. Außerdem wollte Hausensteiner etwas Eigenes schaffen, „etwas, das es noch nicht gibt“. 2008 absolvierte sie die Ausbildung zur Diplom-Käsesommelière und weiß seitdem über Käseherstellung und -präsentation Bescheid und kann Auskunft über die unterschiedlichsten Käsesorten geben.

Kiosk soll weggerissen werden

Der Kiosk, an dem Hausensteiner fast zwei Jahrzehnte lang Käse verkaufte, soll im Zuge der Hauptplatzsanierung in Leoben weggerissen werden. Ob er es letzten Endes wirklich wird, sei für Hausensteiner noch unklar, das „Hin und Her“ sei ihr aber zu instabil gewesen. Der Umstieg ins wärmere Geschäft habe durchaus Vorteile, trotzdem fiel der Umstieg schwer: „Ich war ja quasi gezwungen, das Geschäft zu nehmen.“

Dass die Laufkundschaft den Weg ins neue Geschäft nun nicht mehr so schnell finde, falle Hausensteiner schon auf. Mit dem Geschäft sei sie aber dennoch zufrieden, denn „wenn wer Käse liebt, dann kommt er zu mir ins Käseeck“. Und die Kaspressknödel werden dienstags und freitags immer noch am gewohnten Ort am Hauptplatz verkauft.