Wie sollen 94 Millionen Euro Heiz- und Wohnkostenzuschuss des Bundes möglichst fair und unkompliziert an steirische Haushalte verteilt werden? Darum wurde in der schwarz-roten Landesregierung seit Mitte Dezember gerungen, als der Ministerrat die erste Unterstützungsmaßnahme für einkommensschwache Haushalte fixierte. Drei Monate später steht das Auszahlungsmodell. Die Höhe des Zuschusses beträgt 400 Euro, Anspruch darauf haben alle Haushalte mit einem Jahresnettoeinkommen unter 30.700 Euro sowie die bisherigen Bezieher von Heizkostenzuschuss oder Sozial- bzw. Wohnunterstützung des Landes.

Laut Berechnungen des Landes kommen damit 220.000 steirische Haushalte bzw. 480.000 Personen infrage.

Die Auszahlung erfolgt in zwei Schritten und beginnt im Juni. Da sollen jene rund 40.000 Haushalte je 400 Euro aufs Konto überwiesen bekommen, die in diesem Jahr bereits die Sozial- oder Wohnunterstützung oder auch den Heizkostenzuschuss des Landes (340 Euro) bezogen haben. Die Sozialabteilung hat deren Daten schon, die Anspruchsberechtigten müssen also nichts mehr tun.

Einfache Antragsstellung

Etwas Geduld brauchen noch Familien mit weniger als 30.700 Euro Haushaltseinkommen (bezogen auf 2022). Sie müssen einen Antrag stellen – entweder online oder über die Gemeinden bzw. Servicestellen der Städte. An den technischen Voraussetzungen dafür wird noch gearbeitet, im Sommer soll alles fertig sein. Das Land verspricht einfache Formulare, geprüft werden die Anträge über Abgleich mit der Transparenzdatenbank.

Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ)
Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) © Juergen Fuchs

Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) ist mit der Lösung zufrieden: "Mir war besonders wichtig, dass möglichst viele Menschen den Zuschuss erhalten. Wir erreichen damit mehr als jede dritte Steirerin und jeden dritten Steirer.“ Auch LH Christopher Drexler (ÖVP) betont, dass mit der Maßnahme "noch mehr Steirerinnen und Steirer unterstützt werden können als mit dem bereits abgewickelten Heizkostenzuschuss des Landes".