Diese Auszeichnung "Mérite Européen" wird von der „Fondation du Mérite Européen“, die im Jahr 1970 in Luxemburg gegründet wurde, vergeben. Die gemeinnützige Organisation hat sich unter dem Motto: „Europa wollen - Seine Probleme erkennen - Für seine Verwirklichung handeln“ zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für die europäische Einigung zu stärken. Mit der Auszeichnung wurden bisher unter anderem österreichische Persönlichkeiten wie Alois Mock, Erhard Busek, Waltraud Klasnic, Christoph Leitl, die Bischöfe Egon Kapellari und Maximilian Aichern, der frühere steirische Landeshauptmann-Stellvertreter Kurt Jungwirth oder Landtagspräsident a. D. Josef Majcen geehrt.
Den Rahmen für die Ehrung bot ein 60. Geburtstag: Im Jahr 1957 wurde das frühere Schloss Forchtenstein in Neumarkt von der „Europäischen Föderalistischen Bewegung“ (EFB) als erstes österreichisches Europahaus gegründet. Alljährlich findet in dem Bildungsforum ein Symposium statt, Thema des heurigen Europaforums war „60 Jahre Römische Verträge“. Zudem pflegt man von Neumarkt aus seit Jahrzehnten die internationalen Beziehungen, im Besonderen mit Ländern des ehemaligen Ostblocks wie Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Polen, Slowakei, Slowenien, Kroatien oder Bosnien-Herzegowina.
Landeshauptmann Schützenhöfer dankte für die hohe Auszeichnung und unterstrich: „Wir sind Teil der EU und bekennen uns dazu und es ist die Pflicht jedes Politikers, immer auch das großartige Friedens- und Wohlstandprojekt Europa im Blick zu haben. Gerade angesichts der oft als undurchschaubar empfundenen Globalisierung ist die Verankerung und Verwurzelung in der überschaubaren Region vielen Menschen ein Anliegen. Weltoffenheit und Heimatverbundenheit sind daher richtig verstanden keine Gegensätze, sondern bedingen einander. Ein so verstandenes Europa der Regionen ist ein Europa der Bürger. Und so wird es auch an diesem besonderen Ort, dem Europahaus Neumarkt, gelebt“, so der Landeshauptmann. Schützenhöfer verwies auch darauf, dass die Steiermärkische Landesregierung als erste Regierung eines österreichischen Bundeslandes vor rund einem Jahr eine Regierungssitzung in Brüssel abgehalten hat.
„An diesem Ort haben wir als Steirer ein Zeichen gesetzt: Wir denken mit, wir reden mit, wir bestimmen mit. Die Europäische Union - das sind nicht die anderen - das sind wir alle!“, betonte Schützenhöfer. „Auch als kleines Rädchen im großen Ganzen der Union kann man durch Engagement, durch Mitreden und durch Überzeugung Einfluss auf die Entscheidungen nehmen“, ist der steirische Landeshauptmann überzeugt.
Neben Schützenhöfer wurden im Rahmen der Veranstaltung auch Daniel Gerer (Silber), Helga Koska und Anton Schäfer (jeweils Bronze) mit einem Mérite Européen ausgezeichnet. LH Schützenhöfer nutzte den Festakt, bei dem auch die Zweite Landtagspräsidentin Manuela Khom, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Neumarkts Bürgermeister Josef Maier anwesend waren, um Max Wratschgo, dem früheren Obmann der EFB Steiermark, und Franz Majcen, dem aktuellen EFB-Obmann, zum Geburtstag zu gratulieren: Wratschgo feierte kürzlich seinen 80er, der frühere Landtagspräsident Majcen wurde vor wenigen Tagen 70 Jahre alt.