Auch Arnold Schwarzenegger trauert über den Tod seines Ziehvaters Alfred Gerstl.  Auf Twitter schrieb er, dass sein Ziehvater Fredi Gerstl nicht mehr bei uns ist, sein Erbe aber bei jenen, die er berührt habe, weiter lebe.

Alfred Gerstl war wohl einer der interessantesten Politiker und Sportfunktionäre, die es in der Steiermark gegeben hat: Alfred Gerstl, der vor allem als Förderer von Arnold Schwarzenegger bekannt wurde, verstarb im 94. Lebensjahr.

Gerstl, 1923 in Graz geboren, der als Halbjude nur ganz knapp einer Deportation ins Konzentrationslager Mauthausen entkam, schloss sich gegen Kriegsende einer Widerstandsgruppe an. Nach dem Krieg hielt er sich mit Gelegenheitsjobs und als Sänger in Grazer Gasthäusern über Wasser. Beruflich konnte er 1954 eine Trafik eröffnen, die er bis 1992 leitete. 

In den 1970-er-Jahren wurde er Politiker in der ÖVP. Unter anderem war er 13 Jahre Mitglied des Bundesrates in Wien (von 1987 - 2000).

Bekannt wurde er aber vor allem durch sein Engagement für den Kraftsport. Sowohl Bodybuilding als auch Karate machte er schon in den 1960er-Jahren populär. Dabei lernte er auch den ehrgeizigen Bodybuilder Arnold Schwarzenegger kennen. Er unterstützte Schwarzenegger sowohl beim Training und half ihm finanziell bei dessen Reisen in die USA.

Schwarzenegger umgekehrt blieb seinem Mentor bis zuletzt engstens verbunden und versäumte keine Gelegenheit, Gerstl zu besuchen, wenn er nach Europa und Österreich kam. Es ist durchaus denkbar, dass Schwarzenegger zum Begräbnis kommt. Der Termin ist noch nicht bekannt.

Hermann Schützenhöfer würdigte das Leben und die Persönlichkeit in einem Posting auf Facebook.