Krise hin oder her, die Feierlichkeiten rund um Silvester lassen sich die wenigsten entgehen. Beim Spaß will naturgemäß niemand auf die Bremse treten. Dennoch kann ein Blick auf Sinn und Unsinn eines überfüllten Kühlschranks nicht schaden.

Eine Methode, nicht nur Geld zu sparen, sondern auch bewusster einzukaufen – und vor allem Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren –, ist das Modell Foodsharing. Christine Hopfer aus Graz ist eine der vielen aktiven Mitglieder. Sie sagt: „Ich war seit drei Jahren in keinem Supermarkt mehr.“ Nachsatz: „Ich baue vieles selbst an, aber ich mache auch beim Foodsharing mit, und helfe dadurch, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden.“

Die Fairteiler-Standorte

Das System funktioniert so: Zu so genannten Fairteiler-Standorten können nicht mehr gebrauchte (aber noch genießbare!) Lebensmittel gebracht oder eben gratis abgeholt werden. Auch viele Betriebe – wie etwa Lebensmittelläden oder Restaurants – bieten an, zu bestimmten Zeiten, Essen nach Ladenschluss abzuholen, um sie dann zu diesen Standorten zu bringen. Das massenweise Wegwerfen von Gemüse, Obst und Gebäck wird so verhindert.

Dass sich mittlerweile viele Menschen, wie etwa der Gössendorfer Gemeinderat Johannes Ulrich, mit dem Thema auseinandersetzen, zeigt ein Blick auf die Internetseite www.nachhaltig-in-graz.at. Demnach wird die 2017 gegründete Seite von 1100 unterschiedlichen Menschen pro Tag besucht, die sich über aktuelle Projekte zum Thema informieren. Die 2012 in Deutschland gegründete Plattform Foodsharing freut sich über nicht weniger als 200.000 Fairteiler in Deutschland, Schweiz und Österreich.

Zu den 25 Fairteiler-Standorten in Graz kommen auch weitere 19 in Graz-Umgebung (siehe Factbox). Ein Blick hinein kann nie schaden. Schon gar nicht nach dem großen Fest.