Anfang Dezember sperrte Hizir Tokat das "Rucola Pizzeria & Kebap House" an der Hauptstraße in Kalsdorf auf. Der Besitzer Tuncay Cetinkaya hatte das Haus, in dem es früher ein anderes kleines Lokal gab, in den Monaten davor umfangreich saniert. Eingebaut wurde auch eine moderne Lüftungsanlage samt Kohlefiltern und einem Abluftrohr, das parallel zur Dachschräge geführt wird und weit über den First hinausragt. Die Kosten: "Gut 20.000 Euro", wie Cetinkaya betont.

Heimo Cordon, der zwei Häuser weiter in einem Mehrparteienhaus wohnt, fühlt sich nun aber von einem "zeitweise penetranten Gestank" belästigt. "Es stinkt so nach Frittierfett, als wenn wir direkt in der Fritteuse sitzen würden. Wir können nicht einmal mehr lüften. Das ist eine Einschränkung unserer Lebensqualität." Der Nachbar schrieb eine negative Kritik über das Lokal auf Google – und kontaktierte die Marktgemeinde Kalsdorf, wo man ihn an die Bezirkshauptmannschaft verwies. Dort wiederum sagte man ihm zu, den Fall zu prüfen.

Hoffen auf gute Nachbarschaft

Grundsätzlich wurde der Umbau des Lokals samt Abluftanlage aber positiv abgenommen. "Es wurde alles genehmigt", erklärt Lokalpächter Hizir Tokat. "Es gab natürlich eine Bauverhandlung. Wir haben alles umgesetzt, wie es vorgeschrieben wurde. Wir haben eine Betriebsstättengenehmigung", so Cetinkaya. Er kann sich den (vermeintlichen) Gestank nicht vorstellen, zumal die Pächter kaum mit der Fritteuse arbeiten würden. "Wir hatten jetzt noch einmal den Lüftungstechniker bei uns. Er meinte, es ist fast unmöglich, dass es stinkt."

Cetinkaya hofft jedenfalls auf eine gute Nachbarschaft, will auch mit den Anrainern direkt sprechen. "Ich lebe hier seit mehr als 30 Jahren. Wir wollen eine gute Beziehung. Wir sind auch bereit, noch umzubauen, falls es nötig ist."