Im neuen Restaurantführer "Gault & Millau" wurde das "Wir:zhaus" in St. Radegund mit einer Haube bedacht. Knapp zwei Wochen danach musste Dimana Ivanova das Haubenlokal, nach wie vor eher ein Geheimtipp am Fuße des Schöckls, zusperren.
Der Grund: Der Personalmangel und die Teuerungen. Als nun der Hausbesitzer die Mietkosten massiv steigerte, zog Ivanova die Reißleine. Sie schloss ihr "Wir:zhaus" zwei Jahre nach der Übernahme. "Es ging sich leider nicht mehr aus. Wir haben mit der Coronapandemie auch eine schlechte Zeit erwischt, wir hatten ein Jahr zu." Danach aber nahm die Arbeit überhand, zuletzt hielten nur Ivanova und Koch Marko Pranjic den Betrieb aufrecht. Ein fordernder Job, zumal Ivanova Mutter eines knapp ein Jahr jungen Buben ist.
"Haubenküche" im nahen Curcafé
Die gute Nachricht aber: Das "Wir:zhaus"-Duo wechselte nahtlos ein paar hundert Meter weiter ins Curcafé im Ortszentrum. Dimana Ivanova, sie ist Mitte 20, führt nämlich seit zwei Jahren auch den dortigen Betrieb. "Dort fehlte aber ein guter Koch", schmunzelt sie. Seit 1. Dezember konzentrieren sich Pranjic und sie nun auf das (gemeindeeigene) Kaffeehaus mit dem ehrwürdigen Saal.
Künftig wollen sie dort aber nicht nur Heißgetränke und Mehlspeisen anbieten, sondern auch (wöchentlich wechselnde) Gerichte aus ihrer Haubenküche – allerdings etwas günstiger als bisher, aber weiter mit hochqualitativen und regionalen Zutaten. "Wir wollen die gutbürgerliche Küche auf modernere Art interpretieren. Wir wollen kein Schickimicki-Lokal sein, wir wollen, dass auch viele Einheimische kommen. Wir wollen für alle da sein."
Geöffnet hat man von Mittwoch bis Sonntag, ab Donnerstag wird auch warm ausgekocht. Zudem setzt man auf Veranstaltungen – von klassischen Konzerten bis zum Bauerntheater, vom Jugendball bis zu einem Konzert mit den "Edlseern" (Ostern oder Weihnachten nächsten Jahres). Auch größere Feiern bis hin zu Hochzeiten sind im Cursaal möglich. Die Lage im Ortszentrum sei gut: "St. Radegund braucht noch ein gutes Restaurant für alle."