Eigentlich wollten sich die Gratkorner vor eigenem Publikum gegen den DSV Leoben keine Blöße geben. Eigentlich wollte man sich ja nach oben orientieren - und da schienen drei Punkte gegen die Leobener, die nach dem Konkurs die Mannschaft praktisch völlig umkrempeln mussten, fix im Plan.

Jung, hungrig, respektlos. Doch es kam anders: Denn die Mannschaft von Heimo Kump präsentierte sich im Gratkorner Stadion ganz anders, als man es erwartet hatte: Jung, hungrig, respektlos. So nach dem Motto: Wer nichts zu verlieren hat, kann befreit aufspielen. Und wie das die Leobener taten: Schon nach elf Minuten traf Markus Hiden aus einem Freistoß aus 25 Metern zum 1:0, die Gratkorner erholten sich kaum von diesem Schock. Ganz anders noch als zum Auftakt gegen St. Pölten präsentierte sich die Fuchs-Truppe ideenlos und harmlos. Bezeichnend: Auch der Ausgleich durch Thomas Zündel praktisch mit dem Pausenpfiff war mehr ein Zufalls-Produkt als eine gute Aktion.

"Sind keine Schießbude". Auch der Ausgleich änderte daran nichts. Gratkorn machte keinen Druck, Chancen fehlten. Und so gab es im (schwachen) Steirer-Derby eine letztlich gerechte Punkteteilung. Und die Erkenntnis, "dass wir nicht die Schießbude der Liga sind. Wir wollen Charakter und Herz zeigen", meinte Torschütze Markus Hiden. Zumindest einmal ist das schon geglückt, der erste Punkt ist gemacht.