Mit dem Spiel am Samstag gegen Altach endet ein langer Herbst für Sturm Graz - ein erfolgreicher. Haben Sie damit gerechnet?
HANS RINNER: Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass wir in der Lage sein werden, an die Erfolge der vergangenen Saison anzuschließen.

Das war also nicht der übliche präsidiale Zweckoptimismus vor einer neuen Saison?
RINNER: Nein. Ich habe für mich persönlich die Spieler gegenübergestellt. Hölzl mit Krammer verglichen, Kandelaki mit Prettenthaler, Hlinka mit Säumel und so weiter. Und da war mir klar, dass wir uns verbessert haben, mehr Qualität haben. Überrascht hat mich allerdings, wie schnell sich die Mannschaft gefunden hat. Die Harmonie ist sensationell.

Bleiben wir beim Positiven. Was hat Sie in den vergangenen sechs Monaten besonders beeindruckt?
RINNER: Die internationalen Spiele waren ein schönes Erlebnis und die Stimmung im Heimspiel gegen den FC Zürich hat mich ehrlich gesagt fasziniert. Stolz bin ich, dass das Trainingszentrum auf Schiene ist.

Was hat Ihnen nicht gefallen?
RINNER: Traurig war ich nach dem 2:2 gegen Rapid, zornig beim 6:5 in Mattersburg. Da habe ich bei einigen Spielern erstmals Starallüren gesehen. Rückschläge gab es in kleineren Bereichen, auf die ich aber nicht eingehen will.

Stichwort Budapest.
RINNER: Was dort passiert ist, war erschütternd und hat mich schockiert. Solche Szenen kannte ich bis dahin nur aus Hollywood-Filmen. Ich denke aber, dass wir dort ein gutes Krisenmanagement hatten und das Verständnis zwischen Klub und Fans verbessert wurde.

Können Sie schon abschätzen, inwieweit die Wirtschaftskrise den SK Sturm treffen wird?
RINNER: Das Trainingszentrum ist nicht in Gefahr. Mit den großen Sponsoren haben wir längerfristige Verträge abgeschlossen, da sollte es keine Probleme geben. Bei den kleineren Sponsoren sind wir gefordert. Es wird nicht allen Klubs gelingen, ihre Budgets zu halten. Sturm kann es schaffen.