„Das wird eine riesige Baustelle, das hat Premstätten noch nie gesehen“, sagt Bürgermeister Matthias Pokorn (ÖVP). Ab Ende Oktober wird die Hauptstraße (L 303) in Premstätten komplett umgebaut, jene Straße, die direkt durch das Zentrum des Ortes führt. Vom Kreisverkehr beim Gemeindeamt weg bis nach Seiersberg-Pirka wird alles neu, ober- und unterirdisch. Die sichtbarste Neuerung wird ein breiterer Geh- und ein neuer Radweg (HR 9) sein, der Straßenquerschnitt wächst auf 12,5 Meter. Unterirdisch werden sämtliche Leitungen neu verlegt und saniert, die Baustelle auch für den Breitbandausbau genutzt.

Das Projekt ist ein Teil der Radoffensive des Landes. In den kommenden beiden Jahren fließen 13 Millionen Euro in die Infrastruktur der GU 6-Gemeinden Feldkirchen, Kalsdorf, Premstätten, Seierberg-Prika, Werndorf und Wundschuh. „Wir bauen den Alltagsradverkehr aus, das betone ich immer wieder“, so Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ). „Das ist aus meiner Sicht der größte Beitrag zum Klimaschutz, weil sich die kurzen Wege ideal für Radfahren eignen und die Radwege auch Zubringer zum öffentlichen Verkehr sind.“

Radoffensive der GU6 ist 13 Millionen Euro schwer

Den größten Anteil hat in dieser Zeit Premstätten, die gleich bei vier Hauptradrouten betroffen sind. Die Finanzierung des Ausbaus ist das eine, die Umsetzung oft ein zweites. „Allein für das eine Großprojekt haben wir mit 159 Grundstückseigentümern verhandelt, um den Platz zu bekommen, die Straße breiter machen zu können“, erzählt Bürgermeister Pokorn.

Fast neun der 13 Millionen Euro kommen vom Land, das auch Radverkehrskonzepte mit GU Süd, dem Gratkorner Becken und der Stadt Graz geschnürt hat; der Rest kommt projektbezogen von den sechs GU-Gemeinden. Der Grundsatzbeschluss für die GU6 erfolgte in der Landesregierungssitzung Ende August und umfasst insgesamt 62 Kilometer an Hauptradrouten sowie 109 Kilometern an Nebenradrouten, die in Etappen bis 2034 umgesetzt werden sollen.

„Wir schauen immer, dass wir auch über die Gemeindegrenzen hinausplanen“, betont Rainer Kienreich, Baubezirksleiter in Graz-Umgebung. So docken die GU6-Radwege auch in Dobl und Lieboch an sowie zu den GU-Süd-Gemeinden östlich der Mur. „Als Radfahrer soll man die Gemeindegrenzen nicht merken, man fährt einfach durch“, sagt Anton Lang.

Das sind die größten Projekte der ersten GU6-Tranche: