In ihrem Leben und auch in ihrem Café - das Fahrrad ist Programm bei Eva Berghofer. "Im Vorjahr bin ich etwa 11.000 Kilometer geradelt", erzählt die Neo-Café-Besitzerin, die am Donnerstag ihr "coffee ride" am Franziskanerplatz eröffnet hat. Deshalb schmückt nicht nur ihren Kopf ein Fahrradkapperl, im kleinen Café nimmt man auf selbst zusammengeschraubten Fahrradsitzen aus Schrotträdern Platz und von der Decke baumelt eine Blumenampel, die aus einem Fahrradhelm gebastelt wurde. Und im hinteren Bereich des Mini-Cafés gibt es holländischen Schmuck aus Fahrradteilen sowie von Berghofer selbst bedruckte "coffee ride"-T-Shirts zu kaufen. Eine Besonderheit gibt's beim Bezahlen: Für jeden Kaffee darf man einmal am "Glücksrad" drehen, wer Glück hat, bekommt dabei einen Gutschein für den nächsten Kaffee.
Entstanden ist das Café, das bald auch einen Gastgarten dazubekommt, im ehemaligen Lagerraum der "Küchenfee" nebenan: "Ich habe mich in die Auslage verliebt", erzählt Berghofer, die seit Jänner gewerkelt hat, um aus dem Raum - der nur einen Erdboden hatte - ein Café zu machen. Obwohl die Absolventin der Tourismus-FH in Bad Gleichenberg immer schon ein eigenes Lokal wollte, hat sie sich damit lange Zeit gelassen - erst jetzt, nach einigen Jahren bei der Brauerei Murau, wo sie als einzige Frau Gebietsleiterin war, war es soweit.
Fast ausschließlich regionale Getränke
Stolz ist Berghofer auch darauf, dass sie fast ausschließlich Regionales anbietet: Kaffee (ein Espresso kostet 2,40; ein Flat White 4 Euro) kommt von Maitz aus St. Anna am Aigen, der Sirup für den Chai Latte von Mimi's am Geidorfplatz, das Bier - eh klar - von Murauer, der Wein vom Weingut Strauss und das Makava aus Graz. Einzige Ausnahme ist der Prosecco. Alkohol wird übrigens erst nach 12 Uhr ausgeschenkt - "ich finde, das muss reichen", lächelt sie. Zum Essen gibt es Kleinigkeiten wie wechselnde selbst gebackene Kuchen (3,20), zum Auftakt etwa eine herrlich üppige Schokotarte, vegane Overnight Oats (4 Euro), Croissants (2,40) und ein gesundes, selbst gemachtes Haferflockenbrot mit Aufstrich (2,80 - 3,10 Euro).
Treffpunkt der Bike-Szene - und Café für alle
Der Name "coffee ride" stammt aus der Fahrradszene und steht für gemütliche Ausfahrten mit Kaffeepause: Da ist es auch logisch, dass das Lokal zu einem Treffpunkt der großen Grazer Bike-Szene werden soll. Dennoch sind natürlich alle willkommen, wie Berghofer betont - egal ob zu Fuß oder im Pkw unterwegs.
Geöffnet ist von Dienstag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr - zunächst sind das aber Test-Öffnungszeiten. Eine Homepage gibt's noch nicht, aber eine Seite auf Instagram.