"Wir wollen die Leute auf den Geschmack bringen, wie eine Stadt ohne Auto sein könnte", sagt Thomas Eitzenberger. Deshalb servieren er und weitere Aktivisten von Parents for Future und Auto:Frei:Tag am Freitag Glühwein und Kekse und verwandeln die Bergmanngasse in eine vorweihnachtliche Partyzone. Autos müssen draußen bleiben.
Das Motto lautet: Weihnachtslieder statt Autolärm. Los geht es mit der "stillen Demo", wie sie die Aktivisten bewerben, am 16. Dezember um 13 Uhr mit Ansprachen, Glühwein und Livemusik. Später gibt es auch Essen, Weihnachtslieder werden angestimmt, Kastanien gebraten und Platten aufgelegt. Ab 19 Uhr steht "gemeinsames Aufräumen" am Programm.
Aktivist Eitzenberger: "Stadt ist immer noch durch den Autoverkehr geprägt"
In dieser Zeit ist die Bergmanngasse im Abschnitt zwischen Humboldtstraße und Kreuzgasse für Autos gesperrt. "Die Stadt ist immer noch durch den Autoverkehr geprägt", sagt Eitzenberger, der selbst in der Bergmanngasse wohnt. "Und eigentlich sollten wir ja bei den Emissionen im Verkehrsbereich in wenigen Jahren bei null sein. Da passiert aber viel zu wenig."
Was Eitzenberger wichtig ist: "Wir führen die Demo im Rahmen des Rechtsstaates durch, formal ist alles korrekt angemeldet." Ein kleiner Seitenhieb in Richtung Klimakleber der "Letzten Generation", deren Aktivisten zuletzt regelmäßig Hauptstraßen im Frühverkehr durch Ankleben auf die Straße blockiert haben.
Kritik der Wirtschaftskammer an "Auto:Frei:Tag"
Wenngleich er die Ungeduld der Jungen nachvollziehen kann und die Emotionen gegen diese Form des Protests als Themenverfehlung empfindet. "Da von Terrorismus zu reden, ist ja absurd. Und wenn schon der Gedanke an eine autofreie Innenstadt oder Tempo 100 auf der Autobahn Leute überfordert, dann wird es die Anpassung an plus zwei oder plus vier Grad erst recht", so Eitzenberger von Parents for Future.
Die Initiative Auto:Frei:Tag hatte in der Vergangenheit bereits die Mandellstraße, die Luthergasse, die Elisabethinergasse oder zuletzt die Technikergasse in eine Art öffentliches Wohnzimmer verwandelt und die Autos für einen Freitagnachmittag ausgesperrt. Kritik daran kam vor allem aus der Wirtschaftskammer, die die Sperren als geschäftsschädigend betrachtet hat.
Eitzenberger betont, dass Anrainer trotz Straßensperre am Freitag zufahren können.